In der Lüneburger Heide haust das LEIDEN.
Entsprechend der Musik, die es auf dem Debütalbum „Leidenszeit“ zu hören gibt, ist der örtliche Boden offenbar fruchtbares Düster-Metal-Ackerland. Im Grenzgebiet zwischen Black- und Death-Metal werkelt sich der Vierer durch schöngeistige Titel wie „Stimmengewitter“, „Knochenwald“ oder eben „Leidenszeit“ und kann auf instrumentaler Seite eine nicht zu verachtende Dunkelstimmung für sich verbuchen.
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Entgegen dem Eindruck der Titelwahl, bleibt EISREGEN-Plakat-Poetik im Schrank und auch musikalisch geht’s wesentlich derber zu. Schnellfeuertracks wie „Stimmengewitter“ gehen Hand in Hand mit Death-Metal-affinen Groovewalzen der Marke „Knochenwald“ oder dem in Teilen verschleppt-doomigen „Kingdom of Fools“.
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Eine wesentliche Triebfeder des Sounds sind dabei die Gitarren, die gerne auch melancholische Black-Metal-Melodien zwischen den dräuenden Riffs einstreuen (u.a. in „Todgesang“), was dem heiser-kehligen Gesang zuweilen eine, nun ja, leidende Komponente verpasst.
Der abschließende Titeltrack gefällt durch seinen erneuten Zuwachs an Melancholie, die gut zum Thema passt und sich u.a. in der bisweilen sehr melodischen Gitarrenarbeit wiederfindet.
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FAZIT: LEIDENs Debüt verheißt, entgegen seinem Titel „Leidenszeit“, keine vorprogrammierte Klangqual. Stattdessen ist der melancholiegetränkte Black-Death-Metal der Herren durchaus gelungen, ohne allzu offensiv lebensmüde zu klingen. Eine innovative Genre-Erleuchtung bleibt zwar aus, aber als halbstündiger Zeitvertreib bei Melodie, Melancholie und Düster Metal macht das Album eine passable Figur.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.06.2025
Marco Steiner
Marco Steiner, Matze Dramert, Florian Triska
Yannick Steiner
Eigenproduktion
31:14
12.04.2025