Zurück

Reviews

Mogg & The Sign Of 4: Dancing With St. Peter - Remaster

Stil: Blues- und Hardrock, Kult

Cover: Mogg & The Sign Of 4: Dancing With St. Peter - Remaster

Lassen wir doch zu Beginn dieser Review den großen Meister – PHIL MOGG, seines Zeichens ehemaliges Gründungsmitglied und der Mann hinter dem Mikro von UFO – zu Wort kommen.
Denn wer kann die Musik hinter (s)einem Album – in diesem Falle von „Dancing With St. Peter“ – nicht besser beschreiben als derjenige, der rundum dahinter steckt?
„Es ist eher entspannt und bluesig, würde ich sagen, aber manches ist ein bisschen wie die härteren COSMOSQUAD-Sachen mit einem Sänger drauf. Und manches ist wie das letzte Mogg/Way-Album ('Chocolate Box'). Es ist ziemlich variabel. Der Spielstil ist sehr unterschiedlich, und ich habe eine Weile gebraucht, um mich in die richtige Stimmung zu versetzen und es dahin zu bringen, wo ich hinwollte. Aber es funktioniert, und ja, es hält die UFO-Sachen für mich absolut frisch.“

Nun ja, diese Worte sagte Mogg, der gleich noch eine Verbindung zu dem progressiv ausgerichteten, instrumentalen Hardrock der ehemaligen Band seines Gitarristen Jeff Kollman, COSMOSQUAD, herstellt, aus Anlass der Ersterscheinung von „Dancing With St. Peter“ im Jahr 2002.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/83KCfjeaAos?si=NYkL66DDGejWXWQo" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Ursprünglich also vor 23 Jahren war es als $IGN OF 4 auf dem reaktivierten 'English Track'-Record-Label veröffentlicht worden, das 1967 von den Managern von THE WHO, Kit Lambert und Chris Stamp, unter den Fittichen von Polydor gegründet worden war, und 2009 anders gestaltet als MOGG & THE SIGN OF 4 wiederveröffentlicht wurde. Der doch etwas seltsam anmutende 'Tanztitel'(track) wurde von UFO zudem als Bonustrack für die 2009er Digipak-Edition ihres „The Visitor“-Albums gecovert.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Oa4ikFf_v50?si=XnrllCxrSbWJnUg3" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Dementsprechend hart und knackig, aber auch ruhiger und melancholischer, geht’s auf „Dancing With St. Peter“ zur Sache. Und natürlich gibt’s bei der Mogg-Stimme gleich jede Menge UFO-Parallelen zu entdecken, selbst wenn der musikalische Ansatz hinter MOGG & THE SIGN OF 4 deutlich hard- und soft-rockiger sowie bluesiger ausgerichtete ist. Zum Glück kommen auch die Instrumental-Passagen nicht zu kurz, während sich die – alle im achtseitigen Booklet abgedruckten – Texte um die typischen Alltagsprobleme sowie Zwischenmenschliches und den einen oder anderen Schicksalsschlag drehen. Aber auch mit knallharter Kritik – wie im Titeltrack – halten die Mogg-Mannen nicht hinterm Baum: „You may worship this meddlesome man / Led to the slaughter, the sacrified Lamb. […] The devil drives a Mercedes Benz / It's a tacky motif / His means to an end“.

Weltbewegend oder gar richtungsweisend ist das Album allerdings nicht.
<br><iframe style="border: 0; width: 100%; height: 120px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=4223187653/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/tracklist=false/artwork=small/track=703525229/transparent=true/" seamless><a href="https://marmadukerecords.bandcamp.com/album/dancing-with-st-peter">Dancing With St. Peter von MOGG &amp; THE SIGN OF 4</a></iframe></center></br>

Ein guter Standard, der sich mit anderen Alben messen lassen muss und dabei zwar die Erwartungen erfüllt und gerne in den guten alten 70ern seine Inspirationen sucht, aber bei weitem nicht so rotzig klingt, wie es ein Song wie „Bad On Bad“ verspricht. Dafür aber beeindrucken immer wieder die reichhaltigen Gitarren-Soli von Jeff Kollman, die das Salz in der von Phil Mogg angerichteten Blues-Suppe sind. Dafür gibt's einen wohlverdienten Pluspunkt.

Besonders hervorheben sollte man zudem die richtig fette Blues-Ballade „After Glow“, die im Grunde die insgesamt recht melancholische Stimmung des gesamten Albums, das sich auch immer wieder um die Themen des Zerfalls und der Vergänglichkeit dreht, auf den Punkt bringt. Richtig frisch und unverbraucht sowie innovativ klingen dagegen andere, wie beispielsweise ein Bonamassa. Unser Herr Moog zieht dagegen den Vergangenheits-Joker. Und auch der sticht noch immer verdammt gut.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=4223187653/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/track=2112989869/transparent=true/" seamless><a href="https://marmadukerecords.bandcamp.com/album/dancing-with-st-peter">Dancing With St. Peter von MOGG &amp; THE SIGN OF 4</a></iframe></center></br>

FAZIT: Als vor 23 Jahren „Dancing With St. Peter“ von MOGG & THE SIGN OF 4 unter Federführung des UFO-Sängers Phil Mogg mit maßgeblicher Beteiligung des Gitarristen Jeff Kollman, der dem Album eine eindeutige Blues-Gitarren-Note aufdrückt, erschien, hinterließ die Scheibe einen guten Eindruck, der nunmehr mit Unterstützung von Repertoire Records und diesem komplett neu gemasterten Album als CD und LP wieder aufleben darf. Blues Rock mit Hang zur Melancholie und der unverkennbaren UFO-Stimme.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.03.2025

Tracklist

  1. Overload
  2. Driven
  3. Dancing With St. Peter
  4. Song Keeps A Coming
  5. Clap Hands
  6. Beautiful Friend
  7. Bad On Bad
  8. After Glow
  9. Falling Down
  10. Las Meadows Sanctum Divine
  11. Seems To Me

Besetzung

  • Bass

    Jimmy Curtain

  • Gesang

    Phil Mogg

  • Gitarre

    Jeff Kollman

  • Schlagzeug

    Shane Gaalaas

Sonstiges

  • Label

    Repertoire Records UK

  • Spieldauer

    57:30

  • Erscheinungsdatum

    28.02.2025

© Musikreviews.de