OMNI OF HALOS aus Göteborg wiegen uns im Intro von „Recycle Me“ zunächst in trügerischer, jazzig-entspannter Sicherheit. Doch spätestens mit „Escape“ halten die rockigeren Töne Einzug: eine bewusst roh gehaltene Garage-Atmosphäre, leicht psychedelisch angehaucht, mit BEATLES-esken Harmonien und konsequent in einen charmanten Lo-Fi-Sound gegossen.
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Wie dann in „Shine“, darf es auch mal leicht wavig-punkig klingen und dem Schlagzeug reichlich Raum zur Entfaltung eingeräumt werden, während „Shadows“ folkig-poppige Strukturen aufgreift, in diverse Gitarrensounds taucht und durch den gezielten Einsatz einer Pedal-Steel-Gitarre elegant veredelt wird. Dieses Instrument, das Markenzeichen der Schweden, zieht sich wie ein roter Faden durch nahezu alle Songs und verleiht den Songs eine ungewöhnliche, für Rock eher untypische Klangfarbe. Besonders deutlich wird das in „Longing Lake“, wo die Steel Guitar gekonnt mit den E-Gitarren verschmilzt und eine eigenständige, atmosphärisch dichte Klangwelt entstehen lässt.
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Die Vocals sind häufig durch Vintage-Effekte verfremdet, wirken dadurch angenehm entrückt und ordnen sich hinter den präsenten Gitarrenwänden ein, was den Songs zusätzliche Tiefe verleiht. „Going Down“ kombiniert Grunge- mit Hippie-Vibes und rückt den nahezu unverfälschten Gesang samt Schellenkranz in den Vordergrund. Der zweistimmige Gesang von „Charming Face“ weckt Assoziationen an OASIS – wäre da nicht erneut die Pedal-Steel-Gitarre, die dem Stück eine feine Country-Note beimischt. In „Further In Depth“ nehmen sich die Gitarren dann bewusst zurück und überlassen der Steel Guitar das Feld, die den Gesang durchgehend gefühlvoll umspielt und ergänzt. Mit „Forsake Me“ wird das Zepter schließlich an die Gitarren weiter gereicht, die dem Album ein fuzzig-waberndes Finale bescheren.
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FAZIT: Auf „Recycle Me“ überzeugen OMNI OF HALOS mit einer spannenden Mischung aus fuzzigem Indie-Rock, Grunge und Alternative-Einflüssen der 80er und 90er. Hier treffen kraftvolle, sphärische Gitarren auf ungewöhnliche Pedal-Steel-Melodien und formen ein atmosphärisch dichtes Album, das gleichermaßen rau wie detailverliebt klingt.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.12.2025
Kyle Pitcher
Henrik Hjelt Röstberg, Gabriel Unsgaard
Henrik Hjelt Röstberg, Gabriel Unsgaard
Henrik Hjelt Röstberg
Markkuu Mulari
Daniel Levin (Pedal-Steel-Gitarre)
Welfare Sounds & Records
44:55
07.11.2025