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Phantom Corporation: Time and Tide – die zweite

Stil: Death- und Thrash-Metal, Crust Punk

Cover: Phantom Corporation: Time and Tide – die zweite

PHANTOM CORPORATION bleiben auch mit „Time and Tide“ ihrem angestammten Sound zwischen Death Metal, Crust-Punk und Thrash Metal treu. Dass „Frantic Disruption“ erstmal als musikalische Kopfnuss mit der Tür ins Haus fällt, passt zur Attitüde der Band, die auf ihrem zweiten Album erneut wenig von Kompromissen hält.
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Dabei lassen Brecher wie „Crushed“ oder das Grindcore-affine Reptilienfressen „Krokodil“ keinen Stein auf dem anderen und prügeln die Gehörgänge im Stile eines kampferprobten Fußball-Ultras frei.
Allerdings zieht ein Stück wie „Pound Of Flesh“ auch mal die Handbremse und rollt im Anschluss im Schwergewichtsmodus durchs Gebälk. Die schicksalhafte Melodik erinnert derweil marginal an BOLT THROWER auf Speed. Dass der Text Kriegstreiberei und Geldgeilheit anprangert, bleibt also nicht die einzige Parallele zu den englischen Pionieren.
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Während im Titeltrack das kleine 1x1 des extremen Metal durchexerziert wird (von Thrash Metal, über Death Metal bis hin zu Grindcore und Crust-Wüterei setzt es eine Schelle nach der anderen), entführt „Sorcerer“ ins Zauberland der Geschwindigkeit und lässt einmal mehr die Hardcore-affine Rotz-Kante der Truppe um Frontbrüller Leif Jensen durchschimmern.
Der verschleppt-melodische Break in der Mitte des Stücks kommt also doch ein wenig überraschend, passt aber hervorragend in das derbe Klangkonstrukt, das mit „For All The Wrong Reasons“ eine Anklage auf die verkommen Gesellschaft auffährt, die sich gewaschen hat, ehe „Crisis“ als mörderisch kreischende Geschwindigkeitsorgie alles kurz und klein bröselt, was sich ihr in den Weg stellt.
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Dass am Ende die „Western Apocalypse“ droht, passt ebenso gut ins Gesamtbild, wie sich die verschleppte Doom-Reminiszenz in der zweiten Songhälfte bestens mit der Crust-Punk-Wut zu Beginn des Stücks ergänzt.
Ob die abschließenden Glockenschläge das Ende der Gesellschaft (oder des westlichen Werte-Systems) einläuten, wird zwar nicht abschließend geklärt, aber PHANTOM CORPORATION beenden ihren zweiten Paukenschlag mit Stil und brodelnder Wut im Bauch.
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FAZIT: PHANTOM CORPORATIONs „Time and Tide“ steht seinem Vorgänger in nichts nach und kracht ebenso derbe, wie instrumental und inhaltlich aufgeweckt ins Gebälk. (Extrem-)Metal-Punk lebt!

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.12.2025

Tracklist

  1. Frantic Disruption
  2. Dead Of Night
  3. Crushed
  4. Krokodil
  5. Pound Of Flesh
  6. To The Hilt
  7. Time And Tide
  8. Sorcerer
  9. For All The Wrong Reasons
  10. Crisis
  11. Western Apocalypse

Besetzung

  • Bass

    Ulf Imwiehe

  • Gesang

    Leif Jensen

  • Gitarre

    Philipp Schulte, Arne Berents

  • Schlagzeug

    Marc-Andrée Dieken

Sonstiges

  • Label

    Supreme Chaos Records

  • Spieldauer

    42:09

  • Erscheinungsdatum

    12.12.2025

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