Seit ihrem Debüt „Eternal Blue“ gefolgt von Chartplatzierungen und Grammy-Nominierungen ist das kanadische Quartett SPIRITBOX in aller Munde. Mit umso mehr Spannung wurde daher der neue und zweite Longplayer erwartet, der nun mit „Tsunami Sea“ vorliegt. Und wie ein Tsunami knallen uns hier mit einer Spielzeit von einer knappen Dreiviertelstunde elf Tracks um die Ohren, die vor allem Einblick in das graue Seelenleben von Frontfrau COURTNEY LAPLANTE geben und sich mit Themen wie Depressionen, Einsamkeit, Isolation und mentaler Gesundheit beschäftigen.
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Gleich mit dem Opener „Fata Morgana“ werden wir musikalisch eingenordet und mit aller Härte in Richtung ‚Zwölf‘ ausgerichtet. Der Song rumpelt wütend über uns hinweg und wird nur an wenigen Stellen durch den cleanen Gesang etwas aufgeweicht. Und so tobt es flirrend, dröhnend und stampfend durch das Album mit einer wilden Mischung aus Metalcore, Progressive Metal und Djent. Poppige Elemente, die man noch auf den vorherigen Alben ausmachen konnte, Fehlanzeige. Und über allem der wütende Gesang von LAPLANTE, der zwischen Screaming und Clean-Vocals hin- und herspringt und dabei auch keine Angst vor elektronischer Verfremdung hat, um die Stimmung noch düsterer zu machen.
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„Keep it Sweat“ nimmt dann etwas Druck vom Kessel und Trip-hopt rhythmisch, bis es im Refrain wieder Screaming-mäßig eskaliert. Auch mit dem Titeltrack „Tsunami Sea“ kann man wieder etwas Luft holen, wobei auch dieser Song noch weit von früheren, ruhigeren Nummern wir „Eternal Blue“ entfernt ist. Das war es dann auch mit Verschnaufpausen und Nummern wie „Soft Spine“ und „No Loss, No Love“ werden in knapp drei Minuten kompromisslos, wild und aggressiv abgefackelt und die Math- und Djent-Fähigkeiten der versierten Musiker würdevoll zelebriert.
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FAZIT: Auf „Tsunami Sea“ zeigen sich die Kanadier SPIRITBOX von ihrer harten, wütend tobenden Seite. Musikalisch werden hier eindeutig keine Gefangen gemacht, und die Band legt den musikalischen Teppich aus einem Metalcore- und Djent-Gewitter, auf dem Frontfrau COURTNEY LAPLANTE ihre Wut in die Welt schreien kann. Man darf gespannt sein, welche musikalischen Härtegrade wir in Zukunft von den Kanadiern um die Ohren geblasen bekommen, wenn sich die Band musikalisch so weiterentwickelt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.03.2025
Josh Gilbert
Courtney LaPlante
Mike Stringer
Zev Rose
BMG
43:40
07.03.2025