Portugal und vor allem Lissabon scheinen sich immer mehr zu einem spannenden Zentrum für Alternative Metal zu mausern, der trotz der etwas härteren Gangart die traditionellen musikalischen Wurzeln des Landes nicht verleugnet. Auch STEREOPHOBIA poltern auf ihrem Album „Choke On This“ fröhlich los, ohne sich musikalisch wirklich festlegen zu wollen. So schreckt man neben dem Wechsel von Growls und cleanem Gesang auch nicht davor zurück, mitten in einem krachenden Metalsong ein paar Gänge zurückzuschalten und traditionelle portugiesische Klänge einzuflechten („Maggots“).
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Danach knallt es Nu Metal-mäßig aus den Boxen, der auch mal Grunge-seitig abdriftet („Uncle Clarke‘s (Made Me Do It“)). SYTEM OF A DOWN wurde auch ausgiebig gehört und mit melodischen Rock-Passagen gemischt („Don‘t Be Long“). Aber auch der klassische Alternative Rock mit viel Drive und Melodie kommt nicht zu kurz („The Tourist“) oder leicht verdaulicher Punkrock („Everything‘s Gone“), der sich gleich von thrashigen Beats und Growls ablösen lässt („The Freak Show“). Und so könnte man weiter ein Heavy-Genre nach dem andere aufzählen, denn auf dem Album hat jeder Song seine eigene Note und wartet mit überraschenden Wendungen auf. Man höre nur in „Plastic Queen“ rein, was sich wie eine kurze musikalische Reise durch verschiedene Metal-Genre anhört.
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Auch wenn jeder Song individuell klingt, lässt sich der eigene Sound der Band nicht verleugnen und so kracht es durchweg mächtig aus den Boxen. Die Drums prügeln sich die Seele aus dem Leib, der Bass scheppert herrlich metallisch und die Gitarren verleihen jedem Song eine eigene Klangfarbe. Dazu die Vocals, die die Bandbreite des Rock abgrasen - von tiefen Growls, über heavy bis hin zu ruhigen melodischen Passagen.
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FAZIT: Die Portugiesen STEREOPHOBIA legen mit „Choke On This“ ein knallendes Alternative Metal Album vor, bei der sich alle Genre der härteren Gangart gekonnt die Klinke in die Hand geben. Perfekt in Szene gesetzt, durch ein musikalisch extrem abwechslungsreiches und versiertes Trio, das auch nicht vor ungeraden Takten und stimmungsvollen Soundausflügen zurückschreckt. Dazu ein Sänger, der jedes Heavy-Genre mit seinen abwechselnden Vocals bestens bedient, egal ob Growls oder Clean, wütend oder nachdenklich. Und so ist eins garantiert: Langeweile kommt beim Hören dieses Albums nicht auf. Portugal Rules!
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.09.2025
Bruno Santos
Mike Rocha, Dany Antunes, Patricia Antunes, Miguel Camilo
Mike Rocha, Miguel Camilo, O Gajo
Dany Antunes
Eclipse Records
59:57
29.08.2025