Die PUNK CHARTBUSTERS-Samplerreihe brachte es von 1996 bis 2010 auf sechs Ausgaben, ehe die Luft raus war. Nun, fünfzehn Jahre später, will es das Zombie mit rotem Iro nochmal wissen und führt sechsundzwanzig (mehr oder weniger) bekannte (Horror-) Punkbands an, um sich an bekannten und bekannteren Musikklassikern zu vergreifen und ihnen ein Punk-würdiges Gewand zu schneidern.
Dabei geht’s auch mal in Richtung NDW/Wave-Punk, wenn sich ZOMBINA AND THE SKELETONS an PETER SCHILLINGs „Major Tom“ vergreifen, oder aber es finden sich Zitate aus der Rocky Horror Picture Show, welche (wen wundert’s?) von den BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTERSPACE vertont werden.
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Grabromantischer Rotwein-Punk, wie ihn THE DEATHTONES mit ihrer Version von GORILLAZ‘ „Feel Good Inc.“ abliefern, bringt etwas mehr Schwere in diese Zusammenstellung ein, ohne wie ein Fremdkörper zu wirken, ehe BLOODY HOLLY AND THE RICKETZ BILLIE EILISHs „Bad Guy“ bis fast zur Unkenntlichkeit verfremden und einen leicht trashigen Groover präsentieren, der den besungenen Typ als abgehalfterten Punk in Speck-Lederjacke und Farb-Iro vor dem inneren Auge zum Leben erweckt.
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SONIC CREEPS‘ Version des BLACK SABBATH-Klassikers „Children Of The Grave“ dagegen behält die Schwere des Originals bei, packt aber eine Menge ‘speckige Lederjacken‘-Attitüde obendrauf und die Chöre, sowie das Gitarrensolo am Ende des Stücks bilden die Sahnehaube dieses sehr gelungenen Covers.
Mit PATTI SMITHs „Because The Night“ singen HELLGRAESER von der Liebe und werten den Song mit ein paar zusätzlichen PS auf, während die SIBLINGS OF SAMHAIN „Ghost Town“ (im Original von THE SPECIALS), als perfekten Soundtrack für die nächste Halloween-Party unter Mondlicht und mit Kürbisschnaps präsentieren. THE MAÜ MAÜ dagegen knarzen ihre Version „Ma Baker“ direkt aus dem heimischen Punkkeller heraus, während die REZUREX-Version von „Runaway Boys“ (im Original von STRAY CATS) doch relativ nah am Original belassen wurde.
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Dass ein eh schon krachig-kaputter Song wie der BEASTY BOYS Klassiker „Fight for your right (to party)“ noch mehr scheppern kann, ist durchaus auch als eine Leistung von SURFISTAS NO MUERTOS anzuerkennen, wenngleich es den Song an sich nicht zwingend aufwertet. HORROR VISIONs „Horror Hymn“ dagegen zollt nicht nur der originalen „Bro Hymn“ von PENNYWISE Respekt, sondern beendet diese Wiederauferstehung der HORRORPUNK CHARTBUSTERS mit reichlich positiver Feierlaune.
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FAZIT: Ob sich die fünfzehn Jahre Stille zwischen den letzten beiden HORRORPUNK CHARTBUSTERS-Samplern gelohnt haben, sei hier mal ebenso dahingestellt, wie die Charakteristik eines solchen Samplers generell diskutabel ist. Das soll aber die musikalische Qualität aller beteiligten Künstler nicht schmälern und auch das Potenzial zur Einstiegsdroge in die Welt des Horrorpunk erfüllt „Resurrection“ zur Genüge.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.07.2025
Wolverine Records
85:30
28.03.2025