Circus sind eine Band aus Spanien und spielen selbstverständlich melodischen Metal, beeinflußt von allen möglichen üblichen Verdächtigen des Genres. Wo aber internationale Vorzeigebands wie Mägo de Oz ihren Sound sehr gekonnt durch schöne Folkeinsprengsel bereichern, versuchen sich Circus eher an düster-dramatisch angehauchten Kompositionen, fallen also zum Glück nicht typische "Happy Metal" Klischees.
Was den Madrilenen, die zuvor schon einige Erfolge als Support für Metallica und Christian Death einfahren konnten, fehlt sind aber leider die guten Melodien, die den einzelnen Songs einen gewissen Wiedererkennunswert verpassen. Über weite Strecken rauscht dieses Debüt Album einfach an einem vorbei. Der Sänger bleibt zwar immer bodenständig in vertretbaren Sangesregionen und quietscht sich nicht in verbreiteter Mickey-Metal Manier ins Nirvana - dennoch mag der Funke nie so recht überzuspringen, dazu werden die Gesangslinien einfach zu monoton und emotionslos intoniert. Einige schöne, mitunter elegisch anmutende Gitarrenmelodien reichen da leider nicht aus, um das ganze über solides Mittelmaß hinauszuheben. Bei der unglaublichen Schwemme ähnlich gelagerter Band gibt es eigentlich keinen Grund, für das Circus Debüt Geld auszugeben.

FAZIT: Eigentlich schade, denn Potential ist eindeutig vorhanden. Die Gitarrenarbeit ist ansehnlich, wenn auch nicht außergewöhnlich. Soundmäßig ist alles in bester Ordnung und die eher düster melodische Ausrichtung ist auch interessant. Leider bieten Melodien und Arrangements keinerlei Überraschungen und erst recht keine großen Momente.