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Neverland (CH): Schizophrenia (Review)

Artist:

Neverland (CH)

Neverland (CH): Schizophrenia
Album:

Schizophrenia

Medium: CD
Stil:

Melodic Metal

Label: Escape/Point
Spieldauer: 55:32
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Aus der Schweiz kommt diese Gruppe und sieht mit ihren Rüschenhemden ein wenig nach den Bombastmetallern ihres südlichen Nachbarlandes aus. Tatsächlich verbinden sie klassischen Euro-Metal mit einer stark an mittlere Dream Theater angelehnten Prog-Schlagseite.

Trocken vom ehemaligen Bestatter Tommy Vetterli produziert, gestaltet sich diese Schizophrenie als gefällig. Der Gesang erinnert an James LaBrie, auch in den folglich etwas gequälten aggressiven Passagen, derer es nicht zu wenige gibt. Sie kontrastieren die stets auf Eingängigkeit geeichten Refrains und verhindern, dass der Käse ranzig wird. Das Songwriting zeugt von Intelligenz und bedient nicht allzu plump die erwarteten Strukturen, auch wenn die Verweise auf bereits Bekanntes allgegenwärtig sind. Diese werden aber eben nicht übers Knie gebrochen, sondern fügen sich logisch ein. Die musikalische Idee stand also beim Komponieren zuerst – nicht ein zu kopierendes Muster, welches dann aufs Geratewohl mit Tönen eingefärbt wurde.

So gibt es dynamisch sich steigernde Keyboard-Gitarren-Solotradeoffs im Opener, Sprachsamples zur Dramatisierung im Traumtheater-Stil während „When Darkness Falls“ inklusive gesanglicher Bezüge zu einem angefressenen Ian Parry - oder auch Harmony-Vocals im Pre-Chorus von „Take My Advise“ (mal einen Englisch-Gegenleser der Lyrics anheuern...), die fast Pomprock-Gefilden zuzuordnen sind. Die skandinavische Schule dieses Metiers ist immer wieder offenbar; „Anger“ sticht hervor durch den eher gesprochenen Anti-Gesang in kurzen Phasen, wo man sich an die Ex-Gruppe des Producers erinnert fühlt.

In seiner Gänze bietet „Schizophrenia“ keine Überraschungen negativer Art; jedes Lied besitzt seinen Platz, obwohl sich zum Ende hin Beliebigkeit breit macht und Tiefschürfendes kaum auszumachen ist, da der Sound eben bekannt ist. Was den Mitreiß-Faktor betrifft, kann man bisweilen etwa mit Nocturnal Rites mithalten. Wegen ihrer Unverkrampftheit sind NEVERLAND der Vielzahl an Prog-Metal-Emulatoren vorzuziehen, auch wenn sie ihren Bandnamen-Song am Schluss mit einem typischen Halftime-Wechsel im „Awake“-Stil (remember „The Mirror“) verunzieren.

FAZIT: Leicht überdurchschnittliche Genrekost für Freunde der Genannten. Unoriginell, aber hochkompetent umgesetzt und wohl ohne Alternative unter den Eidgenossen (der Begriff muss ja in jedem Review einer Schweizer Band fallen...).

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3933x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Schizophrenia
  • When Darkness Falls
  • Mysteria
  • Anger
  • Anguish
  • Take My Advise
  • Buy Your Dream
  • Neverland
  • Brave Warrior

Besetzung:

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