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Red Star Revolt: Red Star Revolt (Review)

Artist:

Red Star Revolt

Red Star Revolt: Red Star Revolt
Album:

Red Star Revolt

Medium: CD
Stil:

Rock / Alternative

Label: Tempestead / Just For Kicks
Spieldauer: 61:47
Erschienen: 31.10.2008
Website: [Link]

Den Geldbeute-Zück-Impuls auslösende Namen von The Mars Volta bis Porcupine Tree werden hier in den Raum geworfen und sollte nicht ungehört verhallen - man könnte angenehm überrascht werden, gerade wenn man Vorhersehbares erwartet hat; RED STAR REVOLT passen zwar wie die genannten Gruppen in die Modern-Prog-Schublade, lassen jedoch trotzig mehr als nur einen Zipfel ihres bunten eigenen Stoffes heraushängen, wenn man das Fach bereits vorschnell schließen möchte. Das Trio aus Denver künstelt nicht herum, sondern lässt die Hallfahnen wehen wie Dredg, die sich wiederum auch bloß auf die besseren Zeiten von U2 berufen. Statt Artrock steht hier also intelligent inszenierte Schlichtheit im Vordergrund, die jedes Majorlabel mit etwas Arbeit zum Massenthema machen könnte. Der Zeitgeist will es allerdings momentan anders...

Melancholie ja, jedoch ohne Lesebrillen-Weinerlichkeit oder androgyne Spasmen. Diesen Platz nehmen ganz irdisch und mit konventionellen Mitteln geäußerte Wünsche ein. "The Song Remains" evoziert nicht völlig abseitig Led Zepellin, doch der aktualisierte Sound samt Gestus (kein Gebluese, keine sexuelle Attitüde) ruft eher vergessene Seltsamkeiten wie In The Name oder Mas Optica ins Gedächtnis. Leicht ausfallend werden RED STAR REVOLT allenfalls im Doppel "All She Could Have Been" und "Separation Of Soul", wo sie Alltagsgeräusche mit Toolscher-Riffhypnose und einem treibenden Abgang verknüpfen. Einigen weiteren Stücken mag trotz Kürze das Kompakte abgehen, mit dem die eigentlich leicht zugänglichen Strukturen den Hitsack zumachen könnten, doch dafür hat man auch lange Freude an dieser Stunde ambivalenter Gefühlsregungen, die indie-kompatibel vertont wurde und dennoch ohne Studentenunfrisur auskommt - Es muss nicht mit dem Arsch gewackelt werden; gerade bei den "gewöhnlicheren" Rocktracks der Kategorie "Prove Me Wrong" ist man auch mit der Bierpulle in der Hand (gleichwohl nicht unartikuliert grölend) nicht fehl am Platz.

"More Than It's Worth" lässt ob Aaron Navas Stimme kurz an Steven Wilson denken, doch der zarte Ballon, den RED STAR REVOLT mit hektischem Atem in diesem Song aufblasen, zerplatzt nicht am Rücken des Stachelschweins. Einzig der Umstand, dass die Amerikaner sich nicht festlegen lassen wollen, könnte RED STAR REVOLT zum Verhängnis werden... aber was bedeutet Verhängnis hier? Wer so ohne Taschenrechner musiziert (sowohl instrumental wie aufs Business bezogen), der hat ohnehin keine Ambitionen, die über Selbstgenügsamkeit hinausgehen. Gerade dies sollte man unterstützen, denn als Lohn winkt unverbindliche Musik, die eben dadurch genügend Raum für eigene Assoziationen lässt. Diese lassen sich in langen, kurzweiligen Hörsessions heraufbeschwören - je nach Stimmungslage.

FAZIT: Nahezu einflussfrei hören sich RED STAR REVOLT an, obwohl sie das natürlich nicht sind. Der vertraute Klang hat nichts mit dem moderner Prog-Kapazitäten von Radiohead bis A Perfect Circle zu tun, wie man uns weismachen möchte - doch deren Fanbasis dürfte auch mit diesen drei Herren warm werden.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3768x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Dementia
  • At Most Desire
  • The Song Remains
  • Prove Me Wrong
  • FM (All Or Nothing)
  • Sour
  • All She Could Have Been
  • Separation Of Soul
  • Thorns For June
  • More Than It's Worth
  • Them
  • Wired
  • Los Muertos

Besetzung:

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Interviews:
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