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Grimmstine: Grimmstine (Review)

Artist:

Grimmstine

Grimmstine: Grimmstine
Album:

Grimmstine

Medium: CD
Stil:

Melodic Metal/Hardrock

Label: Metal Heaven
Spieldauer: 72:52
Erschienen: 23.10.2009
Website: [Link]

Das Cover gibt den Hinweis, dass sich bei GRIMMSTINE britische und US-amerikanische Musiker zusammengetan haben, und dem Bandnamen ist zu entnehmen, wer sich dahinter verbirgt. Nach kurzer Betrachtung kann man da durchaus auf Steve Grimmett kommen, der sich als Sänger von GRIM REAPER, ONSLAUGHT oder LIONSHEART in den letzten Jahrzehnten schließlich einiges an Prestige erarbeitet hat. Beim zweiten Namensteil wird es dann schon wesentlich schwieriger, um nicht zu sagen unmöglich. Gitarrist Steve Stine aus Fargo in North Dakota (genau, der Schauplatz aus dem gleichnamigen, preisgekrönten Film der Coen-Brüder), auf dessen Antrieb hin dieses Projekt zum Leben erweckt wurde, ist bisher wohl ausschließlich regional in Erscheinung getreten, etwa in der Coverband METHUSELAH oder der gemäßigten Rockband DOZER. Zu einem Quartett wird man schließlich durch die beiden ebenfalls noch ziemlich unbekannten Herren Hat (Bass) und Dave Johnson (Drums), die ansonsten noch bei SONS OF POSEIDON (ebenfalls aus Fargo) aktiv sind.

Fließend zwischen melodischem Heavy Metal und traditionellem Hardrock, decken die insgesamt 15 Songs auf dieser randvollen CD alles ab, was es in diesem Metier braucht: schnelle Stampfer wie "911" (dessen Thema im Zusammenhang mit dem Artwork klar sein dürfte), "Got Nothing But Time", "To Catch A Killer" oder "It´s Over", eindringliches Midtempo ("Supernatural", "Prisoner", "Straight As An Arrow") und auch reichlich Balladenstoff ("You´ll Never Know", "You Give Me Love", "This Don´t Look Like Love To Me"). Mit diesem Material ist die Band nicht weit entfernt von dem, was Steve Grimmett zuletzt unter eigenem Namen praktiziert hat - die STEVE GRIMMETT BAND gibt es natürlich auch weiterhin, im Königreich ist man zur Zeit als Support von den TYGERS OF PAN TANG unterwegs - und auch die späteren Alben von LIONSHEART tauchen des Öfteren deutlich am geistigen Horizont des Hörers auf.

Das augen- bzw. ohrenscheinlichste Merkmal von GRIMMSTINE ist, wie zu erwarten, Steve Grimmett. Der ehemals der Blüte der NWOBHM entsprungene Sänger ist gewohnt intensiv und voller Inbrunst bei der Sache und thront mit seiner markanten, erhabenen Stimme über den meist ausführlich dargebotenen Kompositionen; zumal er auch von der Produktion mit großer Aufmerksamkeit bedacht wurde. Aber trotz dessen starker Präsenz lässt sich die tight aufspielende Rhythmusfraktion nicht den Schneid abkaufen - und schon gar nicht der ehrgeizige Hauptinitiator. Mit seiner sehr ausgeprägten Lead- und Sologitarre zeigt der auch nicht mehr jugendliche Steve Stine selbst zwischen den Zeilen unentwegt, dass Saitenhelden wie Steve Vai (der mit seinem Sound wohl besonders), Paul Gilbert, Malmsteen & Co. seine ausgesprochene Bewunderung genießen. Einige, instrumental vielschichtige Tracks hätten tatsächlich auch ohne Gesang funktioniert - und das ohne in heilloses Geschredder auszuarten oder den Bezug zur Melodie zu verlieren.

Manche Songs im hinteren Teil des Albums wie "Til They Take My Wings" oder "Afraid Of The Dark" können nicht ganz überzeugen oder sind wie "Take This Air" doch etwas zu lang geraten, und insgesamt könnte man die Anzahl der griffigen Hooks zukünftig (falls es eine Fortsetzung von GRIMMSTINE geben sollte) noch ein wenig erhöhen. Insgesamt ist diese erste Zusammenarbeit (viel lief dabei wohl übers Internet, was heutzutage ja nicht unüblich ist) aber sehr beeindruckend und trotz mangelnder Labelunterstützung hochprofessionell ausgefallen. Die CD kommt übrigens im Digipak, wenn auch ohne Booklet (zumindest bei der mir vorliegenden Version).

FAZIT: Sehr enthusiastisch in der Ausführung wirkt es, dieses selbstbetitelte Debüt, auf dem eine vielfach bewährte Gesangsinstitution mit einem bisher unentdecktem Gitarren-Könner eine bestens funktionierende und künstlerisch wertvolle Symbiose eingeht. Ein Projekt, das bei einer intensiven Fortführung (dafür müsste aber vermutlich die Unterstützung einer Plattenfirma her) noch einiges an Potenzial verspricht - eine Melodic-Metal-Entdeckung ist es schon jetzt.

UPDATE: Obiges Review bezog sich ursprünglich auf die erste Version des Albums, das die Band im November 2008 in Eigenregie herausgebracht hat. Jetzt hat die Band mit Metal Heaven einen Label-Partner gefunden, der das Album neu, aber unverändert veröffentlicht, so dass es jetzt problemlos in Europa erhältlich sein wird.

Lars Schuckar (Info) (Review 4693x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Memory
  • 911
  • Supernatural
  • Got Nothing But Time
  • To Catch A Killer
  • You´ll Never Know
  • It´s Over
  • Prisoner
  • You Give Me Love
  • Straight As An Arrow
  • ´Til They Take My Wings
  • Take This Air
  • Afraid Of The Dark
  • This Don´t Look Like Love To Me
  • To Sing A Lullabye (Immy´s Song)

Besetzung:

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