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Bloodhound Gang: Show Us Your Hits (Review)

Artist:

Bloodhound Gang

Bloodhound Gang: Show Us Your Hits
Album:

Show Us Your Hits

Medium: CD
Stil:

Alternative Rock / Crossover

Label: Pure/Universal
Spieldauer: 59:49
Erschienen: 03.12.2010
Website: [Link]

Es war Oktober 1996, als endlich der heißersehnte Führerschein sein eigen genannt werden durfte. Von nun an lockte am Wochenende die automobile Freiheit und das favorisierte Ziel waren damals die Ruhr-Rock-Hallen in Dortmund (später "Big Island", inzwischen geschlossen), die mit einer tollen Alternative Rock-Area lockten und deshalb stets den Vorzug vor dem damals ansonsten sehr beliebten Soundgarden bekamen. Einer der Songs, die aus dieser Zeit am meisten in Erinnerung geblieben sind, wartete mit schweren Riffs, einem grandiosen Mitgröl-Refrain und einem herrlich lustlosen Mitklatsch-Part zum Ende hin auf, die Rede ist natürlich von "Fire Water Burn" von der BLOODHOUND GANG.

Die Crossover-Rocker, die in mit steigender Beliebtheit auch ihre Fäkal-Kaspereien immer weiter ausreizten, veröffentlichten vor kurzem ein Best Of-Album mit dem schönen Titel "Show Us Your Hits". "Fire Water Burn", als erster großer Hit, ist darauf natürlich ebenso zu finden, wie die Smasher "Along Comes Mary" und "The Bad Touch", der Song, der der BLOODHOUND GANG den ersten und einzigen Nummer 1-Hit in Deutschland bescherte. Während "Along Comes Mary" noch ein lupenreiner Alternative Rocker mit dezenten HipHop-Einflüssen war, verlagerte man seinen Sound danach weiter Richtung elektronischer Klänge. Es verwundert ein wenig, dass nicht alle Singles auf diesem Sampler berücksichtigt wurden, stattdessen kommen auch Songs zum Zuge, die zu den Highlights auf den jeweiligen Alben zählten.

Von "One Fierce Beer Coaster", welches man gerne als bestes Album der Band bezeichnen kann, gibt es "Kiss Me Where It Smells Funny" zu hören, die Single "Why's Everybody Always Pickin' On Me?" allerdings nicht. Weiter geht es mit den Songs des Erfolgalbums "Hooray For Boobies". Neben den bereits erwähnten Hits gibt es natürlich auch "The Ballad Of Chasey Lain" zu hören, der Song, mit dem man klar machen wollte, dass man als größter Fan eines Porno-Sternchens natürlich auch gewisse Rechte habe. Die beiden weiteren Singles "Mope" und "The Inevitable Return Of The Great White Dope" blieben außen vor. Stattdessen gibt es den biestigen Rocker "I Hope You Die" und "Three Point One Four", bei dem die BLOODHOUND GANG der Meinung war, dass man das Riff von "Fire Water Burn" ruhig in abgewandelter Form recyclen könne. Mit dem krampfhaften Versuch, ein Wort zu finden, dass sich auf "vagina" reimt, beweist man zudem, dass der Grat zwischen amüsant und peinlich extrem schmal ist. "A Lap Dance Is So Much Better When The Stripper Is Crying" ist eine reine Spaßnummer, die mit billigsten Casio-Keyboards dem Ohr schmeichelt.

Zwischen "Hooray For Boobies", das sich über anderthalb Millionen mal verkaufte, und dem nächsten Album "Hefty Fine" vergingen sechs viel zu lange Jahre, in denen die BLOODHOUND GANG beinahe in der Versenkung verschwand. Zwar stieg das Album noch auf Platz 7 in den deutschen Top 100 ein, doch gelang es nicht einmal mehr, 10% der Verkäufe des Vorgängers zu erreichen. "Foxtrot Uniform Charlie Kilo" hieß die erste Single, die zwar passabel rockte und einen netten Refrain aufwies, aber an die alten Hits nicht anschließen konnte. Mit dem hier ebenfalls vertretenen "Uhn Tiss Uhn Tiss Uhn Tiss" bewegte man sich wiederum auf "The Bad Touch"-Pfaden und hatte damit zumindest ein bisschen Erfolg. Warum das belanglose "No Hard Feelings" den Weg auf diese Kompilation gefunden hat, sei dahingestellt, vielleicht weil das Wörtchen "fuck" drin vorkommt!?

Bleiben noch vier Songs. "You're Pretty When I'm Drunk" vom weitestgehend unbeachteten Debüt "Use Your Fingers", der Song ist eine Art A cappella-Hip Hop und ganz amüsant. "Screwing You On The Beach At Night" von 2007 ist wiederum eine ganz billige Kopie seinerselbst (oder auch "The Bad Touch - Part III") und floppte mit Platz 33 in den Singlecharts zurecht. "Altogether Ooky" ist dann noch eine brandneue Nummer, die wieder rockiger geworden ist und mit herrlich penetranten Keyboards und netten Melodien auch sicher nicht die schlechteste der Band ist. Und wenn man als Frontmann einer Band wie der BLOODHOUND GANG eh nur Unsinn im Kopf hat, kann man mit DIE ATZEN auch mal einen Song wie "Disco Pogo" machen - wer die Nummer kennt, weiß ja, dass das übelster Dorfdisco-Schrott ist.

FAZIT: Bei allen Songs, die bis zum Jahr 2000 erschienen sind, macht sich beim Wiederhören eine amüsierte Nostalgie breit, bei allem, was danach kam, war die BLOODHOUND GANG als rein temporäres Phänomen nicht mehr relevant. Was man auch daran sieht, dass "Show Us Your Hits" auf Platz 99 der deutschen Albumcharts eingestiegen war.

Und für alle, die sich beim bloßen Anblick des Coverartworks von "Show Us Your Hits" schon nicht mehr auf die Musik konzentrieren können: auf der Innenseite des Covers zieht die Dame, die übrigens Lia May heißt, sich das Shirt schon über den Kopf und wenn man das Booklet dann außeinander faltet, sieht man auch ihr (hübsches) Gesicht und den Bauchnabel - und alles dazwischen auch...

Andreas Schulz (Info) (Review 8051x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Altogether Ooky
  • Fire Water Burn
  • Along Comes Mary
  • Foxtrot Uniform Charlie Kilo
  • The Bad Touch
  • No Hard Feelings
  • A Lap Dance Is Better When The Stripper Is Crying
  • Kiss Me Where It Smells Funny
  • The Ballad Of Chasey Lain
  • Screwing You On The Beach At Night
  • Three Point One Four
  • You're Pretty When I'm Drunk
  • Uhn Tiss Uhn Tiss Uhn Tiss
  • I Hope You Die
  • Bonus Track: Die Atzen feat. Jimmy Pop - Disco Pogo

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
henning
gepostet am: 20.12.2010

User-Wertung:
1 Punkte

Frau völlig uninteressant; Musik auch.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 23.12.2010

Sind halt irgendwie komplett in der Pubertät stecken geblieben und versuchen sich durch Skandale und etwas "sex sells" im Gespräch zu halten. Gelingt ihnen ja teilweise... was noch lange nichts über die musikalische Relevanz der Band aussagt, denn die zweifle ich mal bis auf die eingangs genannten "Hits", die ja schon ganz lustig anzuhören sind, mal stark an.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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