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Discreation: Withstand Temptation (Review)

Artist:

Discreation

Discreation: Withstand Temptation
Album:

Withstand Temptation

Medium: CD
Stil:

Death Metal

Label: SAOL / H'Art / Zebralution
Spieldauer: 37:29
Erschienen: 25.06.2010
Website: [Link]

DISCREATION hätte sich im Zuge der ersten Death-Metal-Welle der Frühneunziger jede Jugendzentrums-Lokalcombo genannt. Diese deutschen Buben allerdings gründeten sich nach der Jahrtausendwende und sind gleichfalls mit Black Metal sozialisiert worden. "Withstand Temptation" ist ihr zweiter Langspieler, der - anders als der Titel suggeriert - der Versuchung des Zitierens erlegen ist. Gleichzeitig kommt man als Feinschmecker aber auch nicht an ihm vorbei.

Die Urgewalt, welche die Band an den Tag legt, macht den allseits bekannten Stil wieder reizvoll. Selten hörte man in letzter Zeit eine emotional so mitreißende Interpretation dieser Stilistik, wobei DISCREATION nahezu alle europäischen Todesspielarten vereinen. Jörg Uken hat die Songs auf ansprechende Weise produziert - toll, dass man auch den Bass hört und das Schlagzeug ordentlich krachen lässt, statt "plock, plock" zu schlagen. "Rust" begeht im Mittelteil zwar neo-In-Flames-Sünden in Form verzerrter Halbkreisch-Vocals vor cleanen Gitarren; ansonsten darf man der Gruppe jedoch getrost den stringenten Old-School-Kurs attestieren. Das Songwriting beruft sich dabei nicht aufs Abrufen der Erfolgsformate von stilprägenden Kollegen. Der Rezensent wagt einmal zu behaupten, dass DISCREATION zu den fünf besten Bands auf ihrem Feld in Deutschland gehören. Wenn einen nicht in erster Linie auf Death Metal steilgehenden Hörer jedes einzelne Lied einer Scheibe packt, müssen die Macher etwas richtig gemacht haben - und dazu braucht es nicht einmal den Einsatz von Splittergurgler Nummer eins Karsten Jäger in "Set the Memories Ablaze".

"Breeding Terror" blastet, weil DISCREATION einst wie erwähnt der schwarze Hase über den Schulweg gehoppelt ist. Das Gras wächst hinterdrein aber trotzdem weiter: melodiöse Pflänzchen an allen Wegrändern, elegische Harmonien und hörbare Spielfreude statt der anderswo allseits hörbaren Eingeständnisse, die Ideen der Vorbilder mehr schlecht als recht ins eigene Repertoire integriert zu haben. Wie "Worth Fighting For" klängen DARK TRANQUILLITY heutzutage, modelten sie sich in Dutch-Death-Tarnhosen statt feines Schwedengarn, und der Anschlusstrack ist dem nicht unähnlich. Nach langer, zärtlicher Einleitung gerät der erste Teil der Knochenbrecher-Symphonie eher zum melancholischen Ohrenstreichler, der An- und damit auch Plattenabschluss dafür umso brutaler … und wer hier nicht an EDGE OF SANITY zu besten Zeiten denkt, hat sowieso die falsche Scheibe im Player - eine supertolle aber!

FAZIT: DISCREATION fegen nebenbei die nationale und weite Teile der internationalen Konkurrenz im Felde des melodischen, aber nicht kitschigen und immer noch aggressiven Death Metal von der Piste. "Withstand Temptation" lacht Groove-Eier mit Schweinegesang, Pseudo-Wikinger und Deathcore-Spielkinder gleichermaßen aus und zieht auf dem Pfad zur linken Hand vorüber an die Spitze, wenn es mit rechten Dingen zugeht - ein Genre-Muss!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 11242x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Liberation
  • Rust
  • Virgin Mother
  • BreedingTerror
  • Set the Memories Ablaze
  • Worth Fighting For
  • Captured and Freed
  • Symphony of Broken Bones Part I
  • Symphony of Broken Bones Part II

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Mirko
gepostet am: 10.06.2010

User-Wertung:
11 Punkte

Klingt mehr als ordentlich, wird dank Patriotenbonus gekauft. :-)
StuKa_Kommandant
gepostet am: 05.08.2010

User-Wertung:
13 Punkte

eine recht amtliche "Kreissäge" \m/
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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