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Downslide: Downslide (Review)

Artist:

Downslide

Downslide: Downslide
Album:

Downslide

Medium: CD
Stil:

Metalcore und mehr

Label: Rising / Cargo
Spieldauer: 42:55
Erschienen: 05.11.2010
Website: [Link]

Zärtliche Härte aus allen Rohren, Wattebausch-Dauerfeuer oder Zimtzuckerzyankali: DOWNSLIDE polarisieren nicht so krass wie diverse japanischen Comics entsprungene Deathcore-Bands, weil sie unvereinbare Gegensätze mit etwas mehr Ernst verknüpfen möchten. Vielleicht lässt ihr im Ergebnis dennoch nicht überzeugender Stilmix aus modernem Simpelrock beziehungsweise Leichtmetall mit Pseudo-Progcore inklusive elektronischer Komponente gerade deshalb so kalt.

Wer überkandidelt musiziert, bringt die Gemüter eben leichter gegen sich auf, oder er vereinnahmt gewisse Hörerkreise zumindest vorübergehend. Ohnehin ist im weiten Bereich zwischen Deathcore und Post-In-Flames-Mallcore noch kein Klassiker entstanden, den man in zehn Jahren wieder freiwillig auflegen wird, ohne eine persönliche Neigung zum sich-selbst-die-Fingernägel-mit-der-Zange-Ziehen zu haben. DOWNSLIDE reichern das bereits übersatte Programm zusätzlich mit Dub und Jungle-Rhythmen an, die während "Caught Out" im Verbund mit poppigem Emo-Gesang überhaupt nicht zünden. "Lifeline" ist glatt auf Radio gebürstet, wohingegen das Gerappe von "Seize It" inklusive Piano selbst LINKIN PARK mittlerweile zu blöde ist. Zumindest maßen DOWNSLIDE sich im Gegensatz zu den New Yorkern nicht an, ein zweites "Dark Side of the Moon" verbrochen zu haben. Konzeptionell ist es eh nicht weit her mit ihnen. Gleichzeitig schmieren sie in "Blood of Mine" jemandem ein "Wie konntest du mir das antun?" aufs Magerquark-Brötchen. Heul, heul ...

Klartext am Beispiel des achten Songs: Wer findet Brüllaffen gut, wenn er vor allem auf die sanfte Tour steht, welche DOWNSLIDE anderswo auf ihrem Album zu Genüge abspulen, und wer kauft sich umgekehrt diese Scheibe als hartgesottener Extremmetaller ob heftiger Songs wie "No More Pain"? Kein Schwein. Ist diese Combo womöglich echt avantgardistisch und unbequem? Nein, DOWNSLIDE sind ein ADS-Kind und konnten ans Tageslicht medialer Aufmerksamkeit kriechen, weil die Zahl der Ja-zu-allem-Sager stetig wächst. Schließlich darf man nichts schlecht und muss alles irgendwie dufte finden. "Downslide" will ein solches Alles sein und vermittelt nichts, weil die Kompositionen der Band, so sie überhaupt Gefühle zum Ausdruck bringen, diese ebenso wie ihre musikalischen Bausteine aus anderer Leute Setzkasten beziehen. Um es ganz unobjektiv mit einem Wort zu beschreiben: DOWNSLIDE klingen furchtbar - furchtbar unschlüssig, furchtbar unmusikalisch und furchtbar irrelevant.

FAZIT: Abwechslung? Ja. Gute Musik? Nein. Sinn? Einen solchen findet man schwerlich, so man dem Musikverständnis von DOWNSLIDE nachspürt. Ihre Tracks klingen entweder zusammenhanglos oder wie aus der Retorte, wenn sie altbekannte Muster aufgreifen, welche vornehmlich aus dem zeitgenössischen Mainstream US-amerikanischer Machart stammen. Emo, Screamo, Core - ganz schlimmer Wort- und Genresalat ohne irgendeinen Nachhalt, der über Verärgerung hinausgeht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2828x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
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Tracklist:
  • Can You Hear Me?
  • Call Me
  • Caught Out
  • Seize It
  • Lifeline
  • Blood of Mine
  • Fuck Paradise, Plead Innocence
  • No More Pain
  • Hatred
  • Bring Back the Rhythm
  • In the Eyes

Besetzung:

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Interviews:
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