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Island: Island (Review)

Artist:

Island

Island: Island
Album:

Island

Medium: CD
Stil:

Post Rock

Label: Zeitgeister / Vendlus
Spieldauer: 56:57
Erschienen: 29.04.2010
Website: [Link]

Geduld ist eine Tugend, welche die Musik der gegenwärtigen Subkulturen mehrheitlich nicht beherrscht. Für ISLANDs erstes richtiges Album braucht man sie, denn nach den beiden Kurzformaten auf CD-R, beziehungsweise deren Wiederveröffentlichung als "Orakel", hat die Klangschmiede um Florian Toyka den Hammer zur Seite gelegt: Kompakte Songs und damit auch weitgehend jegliches Aufbrausen sind passé.

Vergleiche mit späten The Gathering, Opeths Leisetretern oder Anathema greifen nicht so recht, da ISLAND die eingängigen Songs, die besagte Gruppen bisweilen schreiben, vollkommen außer Acht lassen. In diesem Zusammenhang fehlen ihnen die großen Melodien zu Gunsten der Dynamikauslotung - Post Rock also gewissermaßen nach landläufigem Verständnis, wozu auch der wenig flexible Gesang passt. Dabei verlassen die Musiker sich aber nicht aufs schnöde Aufbauen und Zerschlagen von Klangwällen; "Origin" kommt dem vielleicht noch am nächsten, zumal man dort ausnahmsweise mit harschem Brüllen hantiert. Letztlich ist "Island" mehr Stimmungsmusik als das vorangegangene Material. Dadurch ist der Band ein wenig die Originalität abhanden gekommen, denn nun kann, ja muss man sie mit den Long Distance Callings, Pelicans und wie sie alle heißen in einen Topf werfen.

Die Qualität rein auf Atmosphäre ausgerichteter Musik lässt sich schwerlich bewerten, wenn man als Hörer nicht in der geeigneten Stimmung ist. ISLAND zumindest erhalten einen zusätzlichen Reiz durch die effektiv eingesetzten Bläser und Jan Burckards Kontrabass, welche dem ohnehin schon heimeligen Klangkosmos zusätzliche Wärme spenden. Die ganze Chose atmet trotz Post-Präfix die Stimmung früher Veröffentlichungen des Prophecy-Labels abzüglich Schwarzmetall: Autumnblaze, Empyrium, Beyond Dawn oder auch In The Woods, womit wir wieder beim alten Prog angelangt wären - und der Geduld, die grundlegende Voraussetzung für den Genuss von "Island" ist.

FAZIT: Diese Insel wehrt sich dagegen, zum Kommunenplatz zu werden. ISLAND lassen sich bestenfalls erarbeiten oder im entsprechend melancholischen Geisteszustand vollends erfassen, da man nun "mood music" macht, statt um den Arcturus- oder Ved-Buens-Ende zu wetteifern. Ein wenig schade ist das schon ...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4431x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Jukai
  • Waterside
  • Nadir
  • Mistral
  • Origin
  • Harbour
  • Sol

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mosher
gepostet am: 02.05.2010

User-Wertung:
2 Punkte

"mood music" ist nur die halbe Wahrheit. Denn die nächsten Ergüsse der Band sollen ja wieder härter werden. Die aktuelle Scheibe ist also ein softer Ausreißer.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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