Erinnert sich noch jemand an AVERSION, die kalifornische Band, die in den Neunzigern mit punkig angehauchtem early-METALLICA-Stoff unterwegs war? Viel von diesem Spirit wohnt auch den Schweizern LIFERIDE inne, ebenso scheinen wie Winterthurer gerne die SUICIDAL TENDENCIES der Mittachtziger zu hören.

Crossover der alten Schule ist also Programm. Skaterkompatibler Hardcore, etwas Rockattitüde, simpler Midtempo-Thrash, leicht schepper Gröhlgesang und einfach gestrickte Rhythmen und Songstrukturen – das sind die Stilmittel, die die Noch- und Ex-STATe OF MIND-, ANIMAL INSTINCT- und SOLID GROUND-Musiker für ihre kurzweilige EP verwenden. Und diese Rückbesinnung auf "olle Kamellen" ist auf die Art und Weise, wie LIFERIDE sie performen, sehr wohltuend und erfrischend.

FAZIT: Ganz ohne modernen Krimskrams, so als hätte es die letzten rund fünfundzwanzig Jahre nicht gegeben, ist unseren südlichen Nachbarn ein Debüt gelungen, das mit Retrocharme bezaubert. Echt, das Teil hätte auch in den Achtzigern genau so erscheinen können. Es bedarf hier und dort zwar auf jeden Fall noch etwas Optimierungsarbeit, aber als Startschuss ist "Liferide" schon mal eine ordentliche Leistung.