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Accu§er: Dependent Domination (Review)

Artist:

Accu§er

Accu§er: Dependent Domination
Album:

Dependent Domination

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Red Shift
Spieldauer: 49:33
Erschienen: 15.07.2011
Website: [Link]

Die Siegener Thrasher ACCU§ER hatten bis zum Brachialwerk „Repent“ konstant edle Knüppelkost abgeliefert, doch dann infizierte das Neo-Thrash-Groove-Virus auch die Herrschaften um Frank Thoms. Das hätte weniger tragisch sein können, wenn das Resultat wenigstens gute Songs gewesen wären, doch stattdessen waren belanglose, billige MTV-Anbiederungen inklusive frisch gestochener Tribal-Wadentattoos an der Tagesordnung. 1996 war dann nach vergeblicher Trendreiterei und aufgrund musikalischer Differenzen auch Schicht im Schacht, bevor man sich 2002 wieder zusammenfand. Bis 2008 lief das Ganze dann eher nebenbei, quasi als Live-Reunionprojekt, doch dann machten ACCU§ER endlich ernst: „Agitation“ war ein halbwegs brauchbares Studio-Lebenszeichen, doch trotz der klaren Marschrichtung in die Vergangenheit waren Thoms und Co. noch weit von den Glanzzeiten ihrer ersten fünf Alben entfernt.

Und nun das. Ja heilige Truthankacke auch, „Dependent Domination“ feuert aus allen Rohren, so als hätte es nach „Repent“ nichts gegeben. Bis auf ein paar ruhige melodische Einlagen oder akustisches Ausholen zum nächsten Schlag wird die Keule kontinuierlich geschwungen, mal in bester Ufta-Ufta-Manier, dann wieder mit druckvollem Doublebass-Geballer. Speziell die Gitarrenarbeit wurde in puncto Anspruch und Variabilität stark verbessert – es wird gesägt, dass man vom Plektrenstaub husten muss, die Powerchords lassen die Kommode vibrieren, dass das Asthmaspray den Suizid durch Sprung in die Tiefe bevorzugt, und auch im melodischen und technischen Bereich wird geklotzt statt gekleckert. Gekrönt von Thoms‘ derben Shouts hat man zehn feine, von Martin Buchwalter erstklassig produzierte und gemasterte Nummern auf Konserve gebannt, die die letzten Alben von METALLICA, TESTAMENT, EXODUS und ähnlichen Vertretern älter aussehen lassen als die FDP im Jahre 2011.

Die Truppe verzichtet also zu 93,7% auf Mittneunziger-Gehüpfe, doch vollständig unberührt vom Zeitgeist sind die 1986 gegründeten ACCU§ER auch heute nicht – hier und dort blicken auch mal in kleinen Dosen Elemente hervor, die man von Neo-Metalcore-Bands aus den USA sowie aus Göteborg kennt... was letztendlich aber auch an der Produktion liegen mag. Nimmt man den soundtechnischen Speckmantel nämlich ab, landet man - wie auch bei den gerade erwähnten Genrekünstlern - ganz schnell in den urwüchsigen schwermetallischen Achtzigern. Viel Nostalgie trifft also auf ein wenig Moderne, anstatt wie seinerzeit Altes fast komplett durch Neues, Angesagtes zu ersetzen.

FAZIT: Einige Fans werden ACCU§ER genau so wie ich abgeschrieben haben, und es darf davon ausgegangen werden, dass die beiden Franks, der Oliver und der Uwe mit diesem Brett so einiges an Boden gutmachen, wunden heilen, Risse flicken werden, denn die Band zelebriert endlich das, womit sie sich vor mehr als zwei Dekaden einen exzellenten Ruf erspielt hat: T-H-R-A-S-H!

Chris Popp (Info) (Review 13621x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Presentiment (Intro)
  • Beneath Your Dignity
  • Torn To Pieces
  • Desolate Shape
  • Escape From The Oath
  • Dependent Domination
  • Mastering Punishment
  • Death To The Traitor
  • As You Bleed
  • The Cause Of All Evil
  • Behold & Beware

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Oger [musikreviews.de]
gepostet am: 28.07.2011

User-Wertung:
10 Punkte

Endlich wieder ein starkes Album meiner Landsleute, hätte ich in der Qualität nicht mehr erwartet.
Goblin
gepostet am: 29.07.2011

User-Wertung:
13 Punkte

@Oger
Wieso nur 10 Pkte, für ein, wie Du schreibst "starkes Album"?
Umgerechnet würde das im RockHard Modus 6,5/10 bedeuten!Ist das dann ein starkes Album?
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 29.07.2011

@Goblin

Nach unserer Skala bedeuten 10 Punkte das:

"Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte"

Die Bedeutung der Punkte siehst du, wenn du neben der Punktewertung auf das Fragezeichen klickst.
Goblin
gepostet am: 29.07.2011

@Nils

Das hatte ich bereits gesehen. Es muß aber doch ein Unterschied geben zwischen den 10 von Oger und den 12 von Chris. Oder? Die Spanne ist ja von 10-12 Pkte.
Mir ging es im Endeffekt nur um das rechnerische (6,5/10 im RH ist halt kein "starkes Album")
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 29.07.2011

@Goblin: Unser Wertungssystem ist nicht-linear. Der Unterschied zwischen 5 und 6 Punkten ist also nicht so groß wie zwischen 11 und 12 Punkten. Der Grund ist, dass sich so die (rein subjektiv) *richtig* guten Alben mehr von den durchschnittlichen und "nur" guten Alben absetzen. Aus diesem Grund funktioniert die Umrechnung auf das RH-Wertungssystem nicht.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 29.07.2011

Ist doch eigentlich auch ziemlich egal mit den Punkten. Oger findet's richtig stark, ich bin halt noch eine ganze Ecke begeisterter.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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