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Acute Mind: Acute Mind (Review)
Artist: | Acute Mind |
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Album: | Acute Mind |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Electrum | |
Spieldauer: | 41:16 | |
Erschienen: | 21.02.2011 | |
Website: | [Link] |
Polen ist das neue Großbritannien, wenn es um "klassischen" Progressive Rock geht. Im Osten nichts Neues bieten auch ACUTE MIND, wiewohl landestypisch professionell, aber bisweilen etwas unterkühlt oder - man darf es sagen - blutarm.
"Grief and pain" adelt sogleich Keyboarderin Dorota Turkiewicz als ausdrucksvolle Solistin. Das Missverständnis, bei ACUTE MIND handle es sich um Ausbünde an Virtuosentum, schlagen wir indes gleich in den Wind. Dazu spielt die Rhythmussektion zu kompakt und druckvoll auf, changiert in "Garden" zwischen Behäbigkeit sowie treibenden Passagen und bedient sich der in ihrem typischen Klang mittlerweile zum Klischee verkommenen "processed" Schlagzeug-Loops. Turkiewicz klaviert auch ganz reizend, was die Gruppe eingedenk ihrer vordergründigen Verschlafenheit immer irgendwie ein wenig nach den Amerikanern ENCHANT klingen lässt, da sie ihre immer etwas unspektakulär wirkende Musik gelegentlich mit recht mitreißenden Momenten aus dem Sumpf des Einerlei zu ziehen vermögen. "Misery" bleibt allerdings eine dröge Ballade zum Liebhaben, und auch der Abschlusstrack kommt nicht so richtig aus den Startlöchern. "Sweet Smell of Success" klingt dagegen dynamisch mit ordentlichem Zug nach vorne und weiten Melodiebögen, kriecherisch riffenden Duckmäuser-Strophen und dem Fokus brav auf dem Refrain.
"Faces" bündelt die Talente der Musiker; arten Instrumentalstücke vergleichbarer Gruppen häufig in Beliebigkeit aus, kann davon in diesem Fall keine Rede sein, besitzt der Track doch selbst mit einem Ohr heraushörbar außerordentliche kompositorische Stringenz. "Bad Incitements" schlingert erfolgreich zwischen Schwerfälligkeit und spannend verheißungsvollen Strophen, "Bonds of Fear" ist ähnlich gestrickt und stellt vergleichsweise lichte eher dichten Passagen gegenüber. Ein letztes Plus: Marek Majewski ist anders als nicht wenige seiner Landsleute ein Sänger ohne Dünkel.
FAZIT: ACUTE MIND bieten songorientierten, nur verhalten progressiven Rock mit Metal-Abstechern. Noch beherrschen sie nicht alle Kniffe, um packend zu komponieren, wie es auch mit der Originalität nicht weit her ist; dennoch tönt man jetzt schon besser als viele neue wie alte Polen-Progger zwischen Oberliga (RIVERSIDE) und unterster Schublade (BELIEVE).
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Grief and pain
- Garden
- Misery
- Sweet Smell of Success
- Faces
- Bad Incitements
- Bonds of Fear
- Prophecy
- Bass - Wojciech Rowicki
- Gesang - Marek Majewski
- Gitarre - Arkadiusz Piskorek, Pawel Cirujai
- Keys - Dorota Turkiewicz
- Schlagzeug - Dariusz Hanaj
- Acute Mind (2011) - 10/15 Punkten
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