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Assassin: Breaking The Silence (Review)

Artist:

Assassin

Assassin: Breaking The Silence
Album:

Breaking The Silence

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Steamhammer/SPV
Spieldauer: 43:10
Erschienen: 25.02.2011
Website: [Link]

Wie Retro kann eine Band sein, ohne direkt Retro zu klingen? Die Antwort liefert die Düsseldorfer Thrash-Legende ASSASSIN, die mit „Breaking The Silence“ ihre vierte Veröffentlichung auf den Markt schmeißt - wobei beinharte Fans ausschließlich die ersten beiden Alben „The Upcoming Terror“ (1987) und „Interstellar Experience“ (1989) zur Bandhistorie zählen, da das 2005-er Comebackalbum „The Club“ aufgrund starker moderner Einflüsse von vielen alten Haudegen die rote Karte gezeigt bekam.

Breaking The Silence“ erscheint wie die ersten beiden Alben bei Steamhammer/SPV, das gibt schon mal den ersten Kultpunkt, produziert wurde das Album von Harris Johns, und für die Thrash-Produzentenlegende gibt’s vier weitere Kultpunkte. Die zehn Songs auf „Breaking The Silence“ bekommen jeweils einen weiteren Kultpunkt - macht unter dem Strich 15 Punkte. Aber leider nur in der Kultrubrik.

Das Positive: Album Nummer vier klingt zwar mit seiner staubtrockenen Drumproduktion durchaus nach 80er Jahre, ohne dabei aber in muffige Vier-Spur-Regionen hinabzugleiten. Im Prüfungsfach „Unbekümmertheit“ bekommt das Quintett ebenfalls ein „gut“, und wäre „Knüppel aus dem Sack“ ein Abiturfach - ASSASSIN würden mit Auszeichnung bestehen, denn die Düsseldorfer schwingen fast während der gesamten Albumspielzeit die ganz grobe Thrashkeule, gespickt mit fiesen Punk-Stacheln, reihen Riff an Riff, metzeln alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt.

Soweit die positiven Punkte - es gibt aber durchaus auch einiges zu kritisieren. Zum einen: Sänger Robert Gonella klingt zwar angepisst, was zu den wütenden Songs natürlich fraglos passt, doch über zehn Songs stellt sich aufgrund des monotonen Geschreis recht schnell eine gewisse Ermüdung ein. Die latente Nähe zum Hardcore-Gebrüll kommt mehr als nur einmal durch, doch spätestens, wenn bei einigen schleppenden Parts („Real Friends“) etwas melodischere Gesangspassagen dem Song richtig gut tun würden, stößt Gonella an seine Grenzen - und die des Hörers.

Insgesamt fehlt dem Album ohnehin die Abwechslung. Voll auf die Zwölf? Klar, da simmer dabei, dat is prima. Aber ein wenig Variation täte „Breaking The Silence“ gut. Da reicht es nicht aus, als Abschlusssong eine gut dreiminütige S.O.D.-Hommage namens „I Like Cola“ mit ganz furchtbar eindimensionalen Vocals herunterdreschen.

FAZIT: Besser als das modern angehauchte „The Club“ ist „Breaking The Silence“ allemal, doch um auf der derzeit hoch schwappenden Thrash-Welle weiter vorne mitzusurfen, ist ein weitaus solideres Brett vonnöten. Die musikalische Brutalität und die technischen Fähigkeiten sind bei ASSASSIN vorhanden, doch ein wenig mehr Abwechslung wäre mehr als sinnvoll, ja, überlebenswichtig. Nur Kult alleine reicht nicht.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 6743x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Breaking The Silence
  • Raise In The Dark
  • Juda
  • Turf War
  • Destroy The State
  • No Fear
  • Kill Or Be Killed
  • Real Friends
  • Strike Back
  • I Like Cola

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 02.03.2011

Lothars Vokabeln hätte ich auch verwendet, um deise Scheibe zu besprechen. Mein Fazit sieht aber anders aus, denn Assassin haben viele Probleme der derzeitigen Thrashbands nicht. Keinen Drecks-Plastik-Einheitssound zum Beispiel. Kein offensichtilich kommerziell kalkuliertes Standard-Songwriting (hat da einer Kreator gesagt?). Keine aufgesetzte Pseudo-Authentizität, wie die meisten jungen Kopisten-Truppen. Das hier vereint die Heftigkeit von Thrash mit dem "Fuck You" des Punk und das funzt für mich ziemlich gut. Klar ist das eintönig, aber gei-el!!
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 03.03.2011

P.S. Der Sänger erinnert massiv an Dwid von INTEGRITY. Wenn das kein Qualitätsmerkmal ist...
Hellhammer
gepostet am: 10.03.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Die Scheibe ist absolut geil. Was soll diese krumme Kritik von Dir Lothar ? Du hast keine Ahnung !!!
Assassin
gepostet am: 10.03.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Freier Eintritt für jedes Assassin-Konzert, Backstage, Weiber und frei saufen für Hellhammer. 15 Punkte für den Kommentar.
Gruß aus Düsseldorf
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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