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Druckfarben: Druckfarben (Review)
Artist: | Druckfarben |
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Album: | Druckfarben |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / AOR |
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Label: | Just For Kicks | |
Spieldauer: | 44:23 | |
Erschienen: | 25.11.2011 | |
Website: | [Link] |
Toronto: RUSH, MAX WEBSTER, TRIUMPH, SAGA und … DRUCKFARBEN! Die Musiker hinter dieser Zusammenrottung sind mitnichten Greenhorns, aber ihr Debüt klingt nicht nur abgeklärt, sondern sensationell frisch und ideenreich, wie es SPOCK'S BEARD gern wieder hinbekämen.
Bereits das Melodiemotiv des Intros „ELPO“ (Referenz klar, oder?) will nicht mehr aus dem Kopf gehen, und mit „Influenza“ schließt sich ein quirliger Opener an, der ebenso von Phil Naros Stimme (Jon Anderson mit Eiern) profitiert wie von atemberaubend virtuosen wie gefühlvollen Instrumentalpassagen. Ein gepfeffertes Basssolo zum Schluss, und fertig ist der viel zu späte Prog-Sommerhit. Für „Smaller Wooden Frog“ dürfen sich DRUCKFARBEN hinterher herausnehmen, innerhalb kurzer Zeit mit wenig Gesang auszuschweifen. Der Song strotzt vor Einfällen und kriegt gen Ende dank der dramatischen Vocals die Kurve, obschon man sich am schmatzenden Bass und den geschmackssicheren Keyboardsounds nicht satthören kann.
Bei „Dead Play Awake“ kommt man den Mannen um Michael Sadler recht nahe, und Naros AOR-Background – der Mann gewann den Emmy, sang für Billy Sheehan und unterhielt CHAIN REACTION – tritt genauso in den Vordergrund wie das Gespür der Komponisten für Hooklines. Mittig beschränkt man sich auf sachten Gesang vor minimalistischer Kulisse, ehe zum chorisch epischen Schluss angesetzt wird. Hinterher langt „Walk Away“ noch kräftiger zu, indes nicht während der Strophen. Herrlich unbeschwert und fast Singer-Songwriter-mäßig tönt die Band hier. Auch „Seems So Real“ verdeutlicht in ähnlicher Weise, dass DRUCKFARBEN ihr Album bewusst dreiteilig angelegt haben, und in der Mitte gibt sich relaxtes Material die Klinke in die Hand.
„Nat Nayah“ ist in dieser Hinsicht das Höchste der Gefühle und deutet zum Schluss hin an, was mit „Sons Of Anakim“ folgt: die Rhythmusgruppe swingt, melodisch gebärden sich die Protagonisten exzentrisch, und gesanglich kehrt Naro die Schrulle hervor. Im Ergebnis steht ein widerborstiger Kopfhörersong, der seinem Anspruch zum Trotz für breites Grinsen sorgt. Das Längste sparen sich DRUCKFARBEN mit „Nonchalant“ bis zum Ende auf. Hier passiert indes verhältnismäßig wenig – abgesehen von einem Bruch in der Mitte, nach welchem der durchweg gemächlich ruhige Song ein anderes Thema in den Vordergrund kehrt – Stringenz im Schizophrenen hier, Prog im kompakten Rock-Kontext ganz allgemein.
FAZIT: „Druckfarben“ wagt den Schulterschluss von fast mainstreamigem Melodic Rock mit schillerndem Prog beinahe retrospektiver Natur und gewinnt in jeder Hinsicht: DRUCKFARBEN wirken bunt, unverbraucht, eingängig und trotzdem freigeistig – vermutlich die Konsenzband der Klientel im ausklingenden Jahr 2011 und darüber hinaus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- ELPO
- Influenza
- Smaller Wooden Frog
- Dead Play Awake
- Walk Away
- Seems So Real
- Nat Nayah
- Sons Of Anakim
- Nonchalant
- Bass - Peter Murray
- Gesang - Phil Naro
- Gitarre - Phil Naro, Ed Bernard
- Keys - William Hare
- Schlagzeug - Troy Feener
- Druckfarben (2011) - 12/15 Punkten
- Artifact (2013)
- Second Sound (2014) - 9/15 Punkten
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