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Giftdwarf: Giftdwarf (Review)

Artist:

Giftdwarf

Giftdwarf: Giftdwarf
Album:

Giftdwarf

Medium: CD
Stil:

Rock / Metal

Label: SAOL / H'Art
Spieldauer: 47:32
Erschienen: 04.03.2011
Website: [Link]

"Ich bin so hessisch …" Für Deutschsprachler mit englischem Hintergrund birgt der Name GIFTDWARF eine nette Doppeldeutigkeit, und vergleichbar "ironisch" geht die wenigstens lokale Allstarband zwischen CHAMBER, REBELLION und BADESALZ auch vor. "Giftdwarf" funktioniert abseits der Volksbespaßung indes nur bedingt als Album mit Langzeitwirkung.

Pavarotti-Bezüge waren bereits anderswo höchstens für einen einmaligen Lacher gut; beim zweiten Mal wird der Witz, wenngleich anders vorgetragen, nicht besser. Kollege Knebel setzt Alltagskritik dialektal ungleich überzeugender um als in beim ersten Hör durchaus unterhaltsamen englischen Bekundungen wie "iPott", das den Zeitgeist des unsäglichen Track-Skippings anmahnt. "I Saw It On The News" - gefällig mit Bläsereinsatz - schlägt in eine ähnliche Kerbe; es dreht sich um dem medialen Überangebot geschuldete Reizüberflutung (mit albernem Singsang) und Katastrophenvoyeurismus. Wer sich nun vorstellt, wie eine Band sich unter Verwendung solcher Wortungeheuer anhören mag, der sei auf das nervige Gegroove von "Amtssprache" gestoßen. Deutsch ist bei "Fritz" (Haarmann?) hingegen allein der Name, während der hier thematisierte Psychopath von überall stammen könnte und auf den einschlägigen Webkanälen mit einem spinnerten Musikvideo beworben wird.

Verhalten punkig - was wahlweise auch auf die allgegenwärtige "Witzischkeit" zurückführbar ist - gerät "Holiday". "My Mother Looks Like Lemmy" lärmt derweil wie uninspirierte MOTÖRHEAD, und man muss schon reichlich versprengt in der Birne sein, um Songs über den lieben Tiefkühl-Zubringer zu schreiben (das recht ansprechend laut-leiselnde "Bo(w)frostman"). "Ebay" stellt der Rezensent als richtig guten Song unabhängig vom lyrischen Ulk heraus, wie sich überhaupt das letzte Drittel von GIFTDWARFs Debüt im Vergleich zum Beginn besonders ansprechend ausmacht. Vor allzu ernsten Gemütern werfen die Mucker sich aber wiederholt selbst einen Knüppel zwischen die Beine, denn zieht man die Heiterkeit ab, so bleiben ziemlich durchschnittliche Kompositionen zwischen Rock und Metal ("Two Moons"). Eine letzte Frage richtet sich an Uwe Lulis: Wo ist der unverkennbar fette Gitarrensound geblieben, an dem man den Riffer nach bereits einer Sekunde ausgemacht hat? Herrn Knebel muss man übrigens nicht einmal einen solchen anlegen; er gäbe einen recht expressiven Sänger in einer Gitarrenband ab - auch ohne Humorkelle …

FAZIT: GIFTDWARF minus Promifaktor minus Humor gleich weitgehend farblose (okay, grün sind die Herren nebst Dame zumindest layouttechnisch), genrespezifisch kaum konkrete bis modern tönende Hartgitarrenmusik mit wenig Nachhalt - keinesfalls unerträglich wie J.B.O., weil unter Abzug des Klamauks definitiv autarker, jedoch nicht minder unwichtig, wenn es um akustische Alltagsbereicherung geht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 6359x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • iPott
  • Fritz
  • I Saw It On The News
  • Holiday
  • My Mother Looks Like Lemmy
  • Bo(w)frostman
  • Amtssprache
  • Pavarottis Thoughts
  • Primitive
  • My Place
  • Ebay
  • Two Moons
  • Metal Bürohengst

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Axel
gepostet am: 16.01.2012

Moin aus Kiel.
Frage an Olaf Mill: hatte von Lars Wickertsheim (München) deinen Thomann-LP-Koffer erstanden, wobei jedoch keine Schlüssel dabei waren. Lars gab mir den Tipp, bei dir noch al kurz nachzufragen! Gibt es die Schlüssel zufällig noch? Wenn nicht, geht die welt auch nicht unter...Falls ja, wäre Zusendung extrem dufte an Axel Hoof, Von-der-Goltz-Allee 77, 24113 Kiel. Kurz e Mail erwünscht an: axel.hoof@gmx.de
Danke und Gruss, der axel
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