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Skin Diary: Skin Diary (Review)

Artist:

Skin Diary

Skin Diary: Skin Diary
Album:

Skin Diary

Medium: CD
Stil:

Crossover/Rock

Label: Artist Station Records
Spieldauer: 46:32
Erschienen: 29.04.2011
Website: [Link]

Viel zu viele Bands haben sich über die Jahre gnadenlos ins Reich der musikalischen Substanzlosigkeit, der Irrelevanz, des Existierens-und-dennoch-nicht-Seins navigiert. Kollege Ganser hat erst vor wenigen Wochen sehr treffend das aktuelle GUANO APES-Pamphlet „Bel Air“ verbal demontiert, doch auch die letzten Outputs von SKUNK ANANSIE, DIE HAPPY, SYSTEM OF A DOWN und diverser anderer kreuzübernder Kapellen waren weit, weit entfernt von dem, was all diese Bands ausgezeichnet und erfolgreich gemacht hat: Mut, Kreativität und Energie.

Das ostwestdeutschpersischsizilianische Quartett aus Berlin bringt all diese Attribute erfreulicherweise mit und legt in Sachen Experimentierwut sogar noch ein paar Schippen drauf. Am Mikrofon von der sich im Booklet mysteriös Jessica Jekyll nennenden Sängerin verstärkt, crossovern sich SKIN DIARY durch elf lebendige Songs, die hinsichtlich Atmosphäre, Stil, Geschwindigkeit, Instrumentierung, Ausrichtung und Struktur eine beachtlich bunte Palette abdecken.

Da wäre das psychedelische „Coup De Grace“, bei dem SENSER grüßen lassen. Oder das flippige „Right Elbow“. Oder der orientalische Groover „American Caste“. Oder das beschwingt-easy beginnende und dann die Aggrokeule schwingende „Brother In My Belly“. Oder das vom Sperrigen ins Discokompatible wechselnde „Too Late“. Oder der Funk-Ska-Western-Punk-Dancehall-Varieté-Krache „Poppy-Seed Cake“. Oder die Calypso-Latin-Jazz-Easy-Listening-Nummer „Cocoonin‘“. Oderoderoder. Ständig passiert etwas anderes, ständig überraschen die vier mit neuen Ideen – und neben den zehn Eigenkompositionen vergehen sich SKIN DIARY noch am wohl bekanntesten BLONDIE-Hit „Heart Of Glass“, den De Luca, Flächsenhaar, Shoary und die charismatische, nicht gerade unleckere Dame (darf man Letzteres heutzutage eigentlich noch sagen, ohne als hormongesteuerter Ugga-Ugga-Primat abgestempelt zu werden?) am Gesangsapparat sehr unterhaltsam eigeninterpretieren – nicht so lasziv-schläfrig wie das Original, sondern mit deutlich mehr Druck in den tieffrequenteren Regionen.

Ja, und sowieso, diese Frau Jekyll, ne? Mit der Frontblondine haben die drei Jungs ein wirkliches Talent in ihren Reihen, welches jedem Song dank des facettenreichen Gesangs eine eigene Seele einhaucht. Kopfstimme, Bauchstimme, Brutalogebrüll, manisches Keifen, zartes Säuseln, seriös die Chansonette mimend, flippig quiekend, kraftvoll röhrend – alles kein Problem für die vitale Frau, wovon man sich auch anhand der zahlreichen Livemitschnitte auf den gängigen Videoportalen überzeugen kann. Vergleichbar wären da in puncto Vielseitigkeit vielleicht noch CLANDESTINEs June Park oder AKPHAEZYAs Nehl Aëlin.

FAZIT: SKIN DIARY sorgen mit ihrem Debütalbum für eine der größten Überraschungen des Jahres, und in Sachen „female fronted rock bands“ ist dieses kleine Juwel aus meiner (subjektiven!) Sicht der bisherige Höhepunkt des Jahres 2011.

Chris Popp (Info) (Review 4273x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Right Elbow
  • American Caste
  • One Of A Kind
  • Coup De Grace
  • Brother In My Belly
  • Too Late
  • Busy Body
  • Heart Of Glass (BLONDIE Cover)
  • Poppy-Seed Cake
  • Shameles Mrs Amos
  • Cocoonin‘

Besetzung:

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