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Angra: Best Reached Horizons (Review)

Artist:

Angra

Angra: Best Reached Horizons
Album:

Best Reached Horizons

Medium: CD
Stil:

Melodic Metal

Label: Steamhammer/SPV
Spieldauer: 114:38
Erschienen: 26.10.2012
Website: [Link]

Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Ist es Superman? Nein, es sind die Stimmbänder von Andre Matos, die in der Frühphase von ANGRA von einem Höhenflug zum nächsten ansetzten. Nachzuhören auf der feinen Best-Of „Best Reached Horizons“, die auf zwei CDs neben der Matos-Ära auch die zweite Phase der Band mit Edu Falaschi hinter dem Mikrofon angemessen berücksichtigt.

Obwohl „Angels Cry“ 1993 zunächst nur in Japan erschien, schafften es die Brasilianer, sich relativ schnell eine solide Fanbasis in Europa zu erspielen. Was zum einen natürlich an der Qualität der Songs lag, die Speed Metal mit Bombast und nachvollziehbaren Melodien kombinierte, zudem auf technisch anspruchsvolle Art und Weise arrangiert wurde. Es lag aber auch sicherlich daran, dass die treuen Anhänger des Heavy Metal nach genau solchen Bands lechzten, die sich nicht um heruntergestimmte Gitarren aus Göteborg oder schrammelige Garagenbands aus Seattle kümmerten. Und mit „Angels Cry“ bekam man ein nahezu perfektes Album, das zwar aus heutiger Sicht ein wenig naiv wirkt, aber verglichen mit Frühwerken beispielsweise von SONATA ARCTICA über eine fast schon erschreckende professionelle Perfektion verfügt.

Den ANGRA-Signature-Track „Carry On“ hätte die japanische Plattenfirma nach dem Release des Debüts am liebsten in dutzendfacher Variation auf dem Nachfolgealbum gesehen, und auch ein spektakuläres Cover wie das des Kate-Bush-Klassikers „Wuthering Heights“ (manch einer wollte seinerzeit nicht glauben, dass hier tatsächlich ein Mann am Mikrofon stand) wäre nach Willen der Plattenfirmenbosse sicherlich nicht ohne Nachfolger geblieben. Doch ANGRA gingen ihren eigenen Weg, verließen den kommerziell gesehen sicheren Hafen und reicherten ihren Sound auf Album Nummer zwei, „Holy Land“ mit folkloristischen und typisch lateinamerikanischen Klängen an. Das verstörte seinerzeit zwar viele Fans, doch heutzutage gibt es nicht wenige, die „Holy Land“ für das beste ANGRA-Album halten. Mit dem unspektakulären dritten Album „Fireworks“ endete die Zeit von Andre Matos. Von „Carry On“ über „Wuthering Heights“ und „Holy Land“ bis zu „Lisbon“: CD 1 zeigt alle Facetten der ersten Phase ANGRAS, vom barocken Melodic Speedster über den Latino-Stampfer bis hin zum melancholischen Bombastrocker.

Mit Matos‘ Nachfolger Edu Falaschi zog bei den Südamerikanern gleichzeitig eine nochmals verstärkte progressive Note ein; die Band schaffte es scheinbar spielend leicht, Highspeed-Granaten wie „Spread Your Fire“ oder „Arising Thunder“ mit technischen Kabinettstückchen anzureichern, bei denen sich manch anderer Knoten in die Finger gespielt hätte. Auch die zweite Phase der Band wird auf „Best Reached Horizons“ bestens abgebildet; mit dem LED-ZEPPELIN-Cover „Kashmir“, das bislang nur auf einem Tribute-Album zu haben war, findet der Doppeldecker einen erstklassigen Abschluss.

FAZIT: Wie die Zukunft von ANGRA aussieht, steht momentan in den Sternen, da Edu Falaschi nicht mehr an Bord ist. Mit „Best Reached Horizons“ gibt es aber eine Doppel-CD (zum Preis einer einzelnen CD!), die die Vergangenheit einer der besten Melodic-Metal-Bands aller Zeiten (jawohl!) hervorragend wiedergibt. Egal, ob man die Band bislang kannte oder nicht: Diese Best-Of ist jeden einzelnen Cent wert!

Lothar Hausfeld (Info) (Review 5086x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD 1
  • Carry On
  • Angels Cry
  • Wuthering Heights
  • Evil Warning
  • Nothing to Say
  • Holy Land
  • Carolina IV (live)
  • Freedom Call
  • Lisbon
  • Metal Icarus
  • CD 2
  • Nova Era
  • Rebirth
  • Hunters And Prey
  • Spread Your Fire
  • Waiting Silence
  • The Course Of Nature
  • Salvation: Suicide
  • Arising Thunder
  • Lease Of Life
  • Kashmir (Led Zeppelin cover)

Besetzung:

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