Diese Debütanten stammen aus dem britischen Brighton und spielen einen für diesen Landstrich nicht alltäglichen Sound: Punk amerikanischer Schule steht auf dem Speiseplan, angereichert mit inseltypischem Hitgespür …

… das natürlich auch BAD RELIGION haben, an die FIGHTING FICTION nicht zuletzt wegen ihrer engagierten Texte erinnern („Rock And Roll Is Dead And Its Corpse Is For Sale“). Nimmt man die kernige Stimme von Fronter Jake hinzu, passt der Vergleich umso besser. Zudem spielen die Jungs wie der Teufel und hauen mit treffsicheren Melodien beziehungsweise abwechslungsreichen Arrangements um sich. Die Gitarrenarbeit zeugt von Detailliebe („Turning Rebellion Into Money), und bei aller Melodieseligkeit driftet man nie in Pop-Stuss ab, sondern klingt vielmehr bissig bis nachgerade gefährlich („For Unsung Heroes“).

Mag sich auch ein für Engländer sinniger Ska eingeschlichen haben („No Room At The Inn“), wirkt „Fighting Fiction“ zu keiner Sekunde schlapp oder vorhersehbar. Die wunderbare Melancholie, die einer guten Melodic-Punk-Scheibe auf kredible Weise innewohnen sollte, manifestiert sich hier in „Make Yourself A Martyr“, „The Cost Of Loving“ und dem richtig epischen „Amsterdam“

FAZIT: Kurz und knapp – kaum 35 Minuten brauchen die Neulinge FIGHTING FICTION, um auf dem internationalen Punk-Sektor zu überzeugen. Zwar gehen ihnen die Härte und das penetrante Sendungsbewusstsein der Kollegen aus Übersee teilweise ab; dafür hat die Gruppe aber einen aufs Notwendige entschlackten Hit-Teller ersonnen, den ihnen andere Britenschnösel erst nachmachen müssen