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Freegh: Freegh (Review)

Artist:

Freegh

Freegh: Freegh
Album:

Freegh

Medium: CD
Stil:

Prog / Art Rock

Label: Run And Pray / Just For Kicks
Spieldauer: 73:02
Erschienen: 17.02.2012
Website: [Link]

Oha, ein Konzeptalbum zu „Berichte von Astralreisen“ der Autoren Anne und Daniel Meurois-Givaudan, einem Standardwerk der Esoterik … und die Franzosen FREEGH tragen dem offenen Thema mit stark an den späten PINK FLOYD gebürsteter Musik Rechnung.

Damit einher geht eine einnehmende Zudringlichkeit, die sich der versonnene Hörer gern gefallen lässt. „Dandelion Mandala“, „Old Times Belong To The Living“ und der Opener „All That You Deserve“ sind luftige Hits, die auch U2 gut stünden und zudem textlich tief schürfen. „The Runaway“ hingegen zeichnet technoide Bilder wie bereits Peter Gabriel während seiner frühen Solo-Jahre (höre auch das weltmusikalische „Akasha (Part 1)“) – Art-Pop im besten Sinn, der auch Freunden von JAPAN gefallen dürfte.

„The Legend Of Freegh“ gemahnt an MARILLION kurz nach ihrem Sängerwechsel. Nach der Ballade „I Won´t Cry“ sticht vor allem der schillernde Soundtrack „Inuit Girl“ (Mörder-Refrain) heraus, wohingegen sich „Dead And Yet Alive“ vom sachten Schleicher zum sonischen Gebirgsmassiv auswächst, ohne gen Post Rock zu schielen. FREEGH klingen, als hätten sie die jüngste rockgeschichtliche Entwicklung (und COLDPLAY) zwar nachvollzogen, sich aber wenig davon beeinflussen lassen, was für sich genommen eine Leistung darstellt, zumal ihre Musik weder Retro noch unvertraut klingt, irgendwie französisch eben, also immer leicht gegen den Strich gebürstet, ob gewollt oder nicht.

Das gemischtgeschlechtliche Gesangsdoppel „Woman And Mother“ gehört ebenso wie sein poppiger Rattenschwanz „As Fast As A Dog Team“ (interessanter Text) zu den späten Highlights einer Scheibe, die unbedingt gehört werden sollte, so man vom gegenwärtigen Rückwärtstrend im (Prog) Rock angewidert ist – auch weil das schamanische „Akasha (Part 2)“ beweist, das Longtracks keine klischeehaften Epen sein müssen.

FAZIT: FREEGH klingen mitnichten nach verstiegenen Kräuterteetrinkern, sondern komponieren handfest wie nahbar und bekunden so viel Überschwang, dass dem Fan des vergessenen Prog-Jahrzehnts (ab circa 1980 hieß das wie angedeutet Art Pop oder ähnlich) warm ums Herz wird … und Steven Wilson wäre froh, er könnte wieder häufiger so befreit aufspielen, ganz ohne Hintersinn und die Bürde auf den Schultern, dass man jeden seiner Fürze auf die Goldwaage legt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3014x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • All That You Deserve
  • Dandelion Mandala
  • The Runaway
  • The Legend Of Freegh
  • Akasha (Part 1)
  • I Won´t Cry
  • Inuit Girl
  • You Won
  • Dead And Yet Alive
  • Old Times Belong To The Living
  • The Pyramid Of Ice
  • Woman And Mother
  • Not As Fast As A Dog Team
  • Akasha (Part 2)

Besetzung:

  • Sonstige - Nico, Niko, Pierre, Pierre

Alle Reviews dieser Band:

  • Freegh (2012) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 05.04.2012

User-Wertung:
8 Punkte

Sehr gelungene Kritik, Andreas.

Aber ich möchte hier noch erwähnen, dass neben der Musik, die aus meiner Sicht wirklich sehr stark an U2 und COLDPLAY erinnert, auch die "Verpackung" beachtlich ist. Denn hier bekommt der Hörer auch noch zusätzlich ein Medaillon (Talisman), das in das Cover eingearbeitet wurde und herausnehmbar ist, mit dazu. Eine echt starke Idee!!!
Andreas
gepostet am: 06.04.2012

Und es wirft alle anderen CDs im Regal um :)
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