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Solbrud: Solbrud (Review)
Artist: | Solbrud |
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Album: | Solbrud |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Euphonious Records | |
Spieldauer: | 46:44 | |
Erschienen: | 11.05.2012 | |
Website: | [Link] |
Ich bin des Dänischen zwar nicht mächtig, aber in diesem Fall bin ich mir sicher, dass der Begriff „Solbrud“ in der dortigen Metalszene die Tätigkeit des einsamen Durchstreifens nordeuropäischer Mischwälder bei Nacht und Gewitter bezeichnet. Dass ich mit meiner Vermutung richtig liege, scheinen Artwork und Musik zu bestätigen.
Bis die vier Musiker aus Kopenhagen ihre Fackeln entzündet haben, tappen sie im Schneckentempo durch die ersten Minuten des Albums (man will ja nicht über Wurzeln stolpern), aber im weiteren Verlauf steigern sie sich dann doch auf erhabenes Midtempo mit Doublebassgehoppel oder kultivierte Raserei.
Und auch die zweite Vermutung, die sich bereits vor dem Abspielen der CD aufdrängt, bestätigt sich sogleich: WOLVES IN THE THRONE ROOM sind nur eine Lichtung entfernt. SOLBRUD hauen exakt in die gleiche Kerbe und haben wenig zu bieten, was ihren Seelenverwandten aus den USA nicht auch schon eingefallen wäre. Im Gegenteil, die Dänen verzichten auf Keyboards und Cleangesang und sind unter anderem deshalb nicht in der Lage, in Sachen Atmosphäre mit WITTR gleich zu ziehen.
Das heißt allerdings nicht, dass SOLBRUD kopflos durch den Wald stümpern. Besonders gefällt mir der klare Sound des Quartetts, der zum Glück ohne die Hallfahne des Kölner Doms auskommt und die klaren Harmonien direkt in die Gehirnwindungen spült. Da der Bass ungewöhnlich dominant ist, klingen SOLBRUD mit ihren Twin-Gitarren am Ende von „Dødemandsbjerget“ wie eine Black Metal-Version von IRON MAIDEN. Die restlichen drei Titel des Albums knacken locker die zehn Minuten und suhlen sich langen Melodiebögen und Schrammelgitarren-Teppichen. Hypnotische Melodien der Marke ULVER und EMPEROR sind zwar eher die Ausnahme, doch SOLBRUD wissen zumindest, wann der Wiederholungen genug ist und verstehen sich auf die Kunst des gelungenen Songaufbaus.
FAZIT: Ein vielversprechendes Full Length-Debüt haben SOLBRUD hier abgeliefert. Bleibt zu hoffen, dass sie sich aus dem Schatten von WOLVES IN THE THRONE ROOM freischwimmen können.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bortgang
- Øde Lagt
- Dødemandsbjerget
- Skyggeriget
- Bass - Tobias Hjorth
- Gesang - Ole Luk
- Gitarre - Adrian Utzon Dietz, Ole Luk
- Schlagzeug - Troels Hjorth
- Solbrud (2012) - 11/15 Punkten
- Levende I Brønshøj Vandtår (2021)
- IIII (2024) - 12/15 Punkten
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