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The Samuel Jackson 5: The Samuel Jackson 5 (Review)

Artist:

The Samuel Jackson 5

The Samuel Jackson 5: The Samuel Jackson 5
Album:

The Samuel Jackson 5

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Feuriges Gemisch aus Post-, Prog-, Indie-, Fusion- & Jazz-Rock

Label: Denovali Records
Spieldauer: 41:54
Erschienen: 27.04.2012
Website: [Link]

Mal ganz ehrlich?!
Ich tue mich immer schwer mit diesen schwarzen Stickern, die auf CD-Hüllen kleben und mir als Kaufanreiz ein paar namhafte Bands zum Vergleich der bis dato weniger namhaften Band, die sich auf dem Silberling zu entfalten versucht, anpreisen.
Genau auf diese Strategie greift die norwegische Band THE SAMUEL JACKSON 5 beim Bewerben ihres bereits vierten Albums zurück, das eine für die Norweger ungewöhnliche Besonderheit aufweist: erstmals wird ihrem sonst so dominanten Post Rock abgeschworen, dafür aber mit unterschiedlichen Sängern gearbeitet.
Natürlich will ich hier den Sticker-Text niemandem vorenthalten: „For fans of JAGA JAZZIST, ARCADE FIRE, YES, ESBJÖRN SVENSSON TRIO.
Oh, oh, oh – da muss die Musik auf diesem Album ja mindestens die Spielarten des Fusion-, Prog-, Indie- und Jazz-Rocks aufweisen. Ziemlich gewagt – und tatsächlich wahrhaft passend, wobei allerdings auch der klassische Post-Rock eine wichtige Rolle spielt sowie locker noch TORTOISE und MOGWAI dieser Aufzählung (als Ersatz für YES und ARCADE FIRE) hinzugefügt werden könnten.

Allerdings geisterte mir bereits nach dem ersten Hördurchgang eine völlig andere Band laufend durch den Kopf, die aus Dänemark kommt und für mich eine der größten Entdeckungen der letzten Zeit ist: EFTERKLANG! Ja, genau die musikalischen Dänen, die momentan für die aktuelle Audi-Fernseh-Werbung ihre Musik beisteuern, womit Audi mal wieder bewies, dass sie schon immer bei ihrer Werbung einen ausgefallenen, sehr anspruchsvollen Musikgeschmack haben! „Ten Crept In“, gesungen von TRULS HEGGERO, der Stimme von LUKESTAR, ist nur eins der vielen Beispiele dafür, dass dieser Song ohne Weiteres locker auf einem EFTERKLANG-Album seinen verdienten Platz einnehmen könnte.

THE SAMUEL JACKSON 5 ist eine Ansammlung hervorragender Multiinstrumentalisten, die an jedem der durch sie beherrschten Instrumente (Und das sind verdammt viele!) so in etwa alles rauslassen, was die Klangkörper hergeben und ein Feuerwerk abschießen, das den Hörer schwindlig macht - manchmal sogar etwas konfus zurücklässt. „A Perennial Candidate“ haut uns nach einem verhaltenen Beginn brutalste Saxofon-Einlagen, kombiniert mit einer FRIPP-Gitarre um die Ohren, sodass wir nunmehr auch die Erfahrung machen: „Diese Norweger verkörpern sogar die skandinavische Variante von KING CRIMSON!“ Ist das nicht manchmal doch des Guten zu viel? Vielleicht – vielleicht auch nicht … es kommt eben immer auf den Hör- und Blickwinkel an!

Auf „The Samuel Jackson 5“ gleicht nicht ein Titel dem anderen, gibt’s nicht einen Song, der behäbig sein Grundgerüst von Anfang bis Ende durchzieht. Es sind die Brüche in dem Album sowie in jedem einzelnen Song, die den Reiz dieser Musik ausmachen, genauso wie die Unmenge an Instrumenten und Stimmen, die hier zur Geltung kommen.

Ein weiteres Beispiel gefällig? „... And Then We Met The Locals“ beginnt mit elektronischen Spielereien, dann gibt’s wieder diese FRIPP-Gitarre, die gnadenlos verrockt wird, um mit einer Tuba beruhigt und am Ende mit krachenden Post-Rock-Breitwänden ins Klang-Jenseits katapultiert zu werden! Bei dieser Nummer können sich sogar KING CRIMSON verdammt warm anziehen – etwas von dieser Dynamik und Leidenschaft habe ich schon lange nicht mehr von ihnen gehört. Wer als KING CRIMSON-Fan „... And Then We Met The Locals“ nicht verfällt, der sollte sich schleunigst zum Ohrenarzt begeben und seine Lauscher grundlegend durchtesten lassen!

Mit akustischer Gitarre und Ambient-Anleihen klingt dieses Album aus, das ich hier ganz unverfroren mal als ein kleines Meisterwerk bezeichnen möchte. Wenn jetzt auch noch ein wirkliches Konzept hinter der Musik erkennbar wäre, ja dann ….
Mein Fokus zumindest wird zukünftig ganz genau auf THE SAMUAL JACKSON 5 gerichtet sein. Große Entdeckung!

FAZIT: Mitten in Oslo entstand ein Album, das hoffentlich in Kürze auch weltweit die Beachtung erhält, die es verdient. Ein Musik-Mix, an dem sich alle Freunde des Post-, Prog-, Fusion- und Jazz-Rocks gnadenlos berauschen können!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4101x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Never-Ending Now
  • Moscow
  • Electric Crayons
  • Radio Gagarin
  • Race To The Self-Destruct Button
  • What Floats Her Boat
  • Ten Crept In
  • A Perennial Candidate
  • Tremulous Silence
  • … And Then We Met The Locals
  • Low Entropy

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 01.05.2012

Das macht meine Entscheidung, das Konzert letzte Woche in Köln sausen zu lassen, jetzt nachträglich nicht besser. ;)
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 01.05.2012

Mensch, Sascha, was haben 'se dir denn in den Tee getan, dir so ein Konzert entgehen zu lassen.

Du wirst laut heulend beim Hören dieser CD vor deinem CD-Player sitzen und mit Tränen in den Augen immer wieder die Repeat-Taste drücken!!!

Na zum Glück bin ich ja nicht schadenfroh :-)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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