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Andrea Hermenau Quartet: Die Nachtpracht (Review)

Artist:

Andrea Hermenau Quartet

Andrea Hermenau Quartet: Die Nachtpracht
Album:

Die Nachtpracht

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Unit
Spieldauer: 61:48
Erschienen: 15.11.2013
Website: [Link]

Agiert die Sängerin und Pianistin Hermenau fürderhin auch im Trio mit Benjamin Schäfer am Bass und Schlagzeuger Stefan Noelle, erweitert sie auf diesem Album das Klangkonzept des klassischen Trio-Jazz um Bläser und Vibrafon sowie einen persönlichen Zugang, der sich sowohl in traditionellem Liedgut aus dem Bosnischen und Albanischen als auch dem Cover aus der Feder ihres Lebensgefährten widerspiegelt.

Passenderweise dominiert Liebeslyrik ihre intimen Kompositionen, ohne den Ruch des Abgeschmackten zu verbreiten, was allein schon die "fremden Zungen" in "Kad Ja Podjoh Na Bembasu" und "Emina" (beides melancholischer Minimalismus, quasi als Klammern des Albums) bedingen. In der anderen Ecke stehen fast quirlige, aber immerzu so elegant wie der Rest aufgezogene Instrumentalstücke wie das synkopische "Hermelin", das vom Auf und Ab der Klaviermelodien lebt oder der Titeltrack, welcher in seiner motivischen Fülle einen Kopfkinofilm in Gang setzt.

Rhythmisch nuanciert gehen die Musiker dagegen vor allem im nur mit Silbengesang versehenen "Dy Lule Pas Malit" zu Werke, und Collins stellt das Vibrafon während "Orpheus" ins Schlagleicht, einer stilistisch abgesehen vom überraschenden Ende beinahe archetypischen Komposition wie aus den Fifties. "Time It Is" verwandelt sich vom Schlaflied für Erwachsene zum entspannt urbanen Caféhaus-Stück - ein Faden, der mit "Time Between" und sporadischem Gesang weitergesponnen wird. In seiner Gesamtheit ist "Die Nachtpracht" dem Titel gemäß bedächtig, aber nicht trist, sondern schlicht versonnen und manchmal auch verhalten heiter.

FAZIT: Andrea Hermenau schlägt im Quartett eine Brücke von klassischem Vocal Jazz zur eher verspielten Combo-Variante, wobei jedoch die Mannschaft der Star sein soll, statt dass man ein Instrument in den Vordergrund schubsen würde. So bleibt "Die Nachtpracht" beschaulich, jedoch nicht unangenehm betulich.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3648x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Emina
  • Hermelin
  • Dy Lule Pas Malit
  • Time It Is
  • Die Nachtpracht
  • Zute Dunje
  • Orpheus
  • Time Between
  • Lagrimas
  • Kad Ja Podjoh Na Bembasu

Besetzung:

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