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Blackmore's Night: The Beginning (Review)

Artist:

Blackmore's Night

Blackmore's Night: The Beginning
Album:

The Beginning

Medium: CD+DVD
Stil:

Akustikgitarre und Stimme

Label: EMI
Spieldauer: 65:24 + 58:48 + 69:20 + 73:16
Erschienen: 07.12.2012
Website: [Link]

Diese hochwertig gefertigte Box stellt im Grunde genommen alles zusammen, was man von Ritchie Blackmores längst im Volksmusik-Programm angekommenen Schaffen nach seiner Hardrock-Karriere braucht, die ersten beiden Alben von BLACKMORE'S NIGHT sowie zwei DVDs, die gespickt sind mit interessantem Bildmaterial der Tourneen zu „Shadow Of The Moon“ und „Under A Violet Moon“ ("Live In Germany 1997-1998", "Under A Violet Moon Castle Tour 2000"). Dazu gibt es Interviews mit dem Gitarristen und seiner Muse Candice Night, sowie Impressionen von hinter den Kulissen und Probeterminen, nicht zu vergessen allerlei ritterlichen Mummenschanz.

Blackmore, der zu den wenigen Künstlern gehört, die Wort halten und nicht im Geringsten an einer Reunion mit seinen früheren Kollegen interessiert sind (nein, diese Box ist nicht als Angebot in dunkel purpurnen Samtstoff eingeschlagen), hat mit diesem Projekt sicherlich eine Idealbild einer Zeit gezeichnet, über deren Lebensumstände man im Grunde genommen nur spekulieren kann, und das New-Age-Totschlagargument, man könne mit der dazugehörenden Musik wunderbar dem Alltag entfliehen, dürfen alternde Hobby-Esoterikerinnen, Waldorf-Lehrer und militante Homöopatie-Befürworter anfügen. Andererseits hat die Zeit erstaunlich wenig an Blackmores Liedern beziehungsweise den Neubearbeitungen von traditionellem Gut genagt, denn hört man sich die ersten beiden Scheiben an, die Ende der Neunziger Jahre erschienen, als noch nicht jeder Skandinavier oder Ostdeutsche meinte, ein neugeborener Minnesänger, Barde oder was Mittelalterliches auch immer zu sein, macht man tatsächlich manchen Klassiker aus, allen voran die Titelstücke der nicht umsonst ähnlich betitelten Veröffentlichungen (sie ähneln sich stark, was zu Beginn der Zweitkarriere noch niemanden verprellte).

Neben zahlreichen Schunklern gefällt vor allem würdevoll aufbereitete Secondhand-Ware wie "Past Time With Good Company", "Avalon" oder "Spanish Nights", nicht zu vergessen Tschaikowski in "Writing On The Wall" und das interessante RAINBOW-Cover "Self Portrait". Es sind aber nicht nur energische Stücke wie das schmissige "Spanish Nights", die bewusst machen, dass Blackmore spielerisch überhaupt nicht weit von dem entfernt agiert, was er mit Strat und Verzerrer abgerissen hat, denn sein Stil ist unverkennbar, der grantige Exzentriker bloß wenn nicht geläutert, so doch unter Kontrolle oder beschwichtigt dank seiner Yoko Ono Candice.

In den Booklets steht alles, was man wissen muss, womit sie eine stimmige Ergänzung zur Musik darstellen, aber die DVDs haben es umso mehr in sich, da hier die synthetische Rhythmusgruppe der Alben wegfällt (die einstweiligen Synth-Fanfaren sind übrigens auch arg) und das Ambiente stimmt, ob im Wohnzimmer oder auf einem Burghof. Zudem geben die Interviews Aufschluss über die glaubwürdigen Beweggründe des tonangebenden Duos, das entgegen der allseits kolportierten Schrulligkeit sehr natürlich und nahbar anmutet. Die Bildqualität entspricht nicht dem gegenwärtigen High-End-Stand, aber das ist auch nicht unbedingt notwendig.

FAZIT: Streitbar hin oder her – mit „The Beginning“ haben sich die Macher nicht lumpen lassen und das Wichtigste in Sachen BLACKMORE'S NIGHT zusammengestellt, einem musikalischen Unterfangen zwischen Barock, Renaissance und hypothetischem Mittelalter mit nahezu entkoppelter Hardrock-Vergangenheit. Dass sich diese Geschichte künstlerisch schon seit über einem Jahrzehnt totgelaufen hat, ist eine andere Frage, doch diese Box bietet neben dem vielzitierten „value for money“ definitiv auch relevante Musik, die man schlichtweg schön nennen darf.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4520x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • DVD 1
  • Shadow Of The Moon
  • The Clock Ticks On
  • Play Minstrel Play
  • Minstrel Hall
  • St. Theresa
  • Under A Violet Moon
  • Magical World
  • No Second Chance
  • 16th Century Greensleeves
  • Renaissance Faire
  • Writing On The Wall
  • Mond Tanz
  • Be Mine Tonight
  • Memmingen
  • Black Night
  • Man On The Silver Mountain
  • Still I'm Sad
  • Maybe Next Time
  • DVD 2
  • Written In The Stars
  • Morning Star
  • Renaissance Faire
  • Fires At Midnight (Midnight Acoustic Performance)
  • Possum Goes To Prague
  • Under A Violet Moon
  • Spanish Nights
  • Past Time With Good Company
  • Wind In The Willows
  • March The Heroes Home
  • Gone With The Wind
  • Fires At Midnight (Midnight Acoustic Performance)
  • Now & Then
  • Durch Den Wald Zum Bachhaus
  • CD 1 Shadow Of The Moon
  • Shadow Of The Moon
  • The Clock Ticks On
  • Be Mine Tonight
  • Play Minstrel Play
  • Ocean Gypsy
  • Minstrel Hall
  • Magical World
  • Writing On The Wall
  • Renaissance Faire
  • Memmingen
  • No Second Chance
  • Mond Tanz
  • Spirit Of The Sea
  • Greensleeves
  • Wish You Were Here
  • Possum's Last Dance
  • CD 2
  • Under A Violet Moon
  • Castles And Dreams
  • Past Time With Good Company
  • Morning Star
  • Avalon
  • Possum Goes To Prague
  • Wind In The Willows
  • Gone With The Wind
  • Beyond The Sunset
  • March The Heroes Home
  • Spanish Nights (I Remember It Well)
  • Catherine Howard's Fate
  • Fool's Gold
  • Durch den Wald zum Bach Haus
  • Now And Then
  • Self Portrait

Besetzung:

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Interviews:
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