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Field Report: Field Report (Review)
Artist: | Field Report |
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Album: | Field Report |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melancholischer Americana Folk |
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Label: | Partisan Records / Rough Trade | |
Spieldauer: | 44:25 | |
Erschienen: | 24.05.2013 | |
Website: | [Link] |
FIELD REPORT – bei so einem Bandnamen müsste es doch gehörig krachen. „Erfahrungsberichte“ zeigen den Unerfahrenen wo's lang geht. In stürmischen wie in ruhigen Zeiten sind sie immer ein Ausdruck für die Klippen, die der Berichtende geschickt umschifft hat oder an denen er zerschellte. Ruhiges Fahrwasser spielt dabei nur sehr selten eine bedeutende Rolle. Doch genau dieses ruhige Musik-Fahrwasser ist es, das die Musik von FIELD REPORT ausmacht. So ist es dann am Ende auch kein Wunder, dass hinter dem Bandnamen nicht etwa eine inhaltlich tiefschürfende Bedeutung, sondern ein Anagramm steckt, das aus dem Nachnamen des Bandleaders Christopher PORTERFIELD gebildet wurde.
„Field Report“ klingt wie ein Ruderboot, das sich gemächlich der untergehenden Sonne am Horizont nähert und am Ende völlig in dem Feuerball verschwindet. Melancholie ist dabei der Kompass, der die Richtung weist und dessen Nadel zwischen den Polen BON IVER, RYAN ADAMS, WILCO und den MUMFORD & SONS, die sich allesamt entschlossen haben, nur noch Balladen zu schreiben, ruhelos hin und her pendelt. Dabei werden in den Texten kleine Lebensgeschichten erzählt, die auch ganze Romane füllen könnten – eine echte Stärke dieses Albums. Am aussagekräftigsten ist dabei wohl der (leider mit Abstand) beste Titel, der auf „Field Report“ zu finden ist: „I Am Not Waiting Anymore“, zu dem es auch ein wundervolles, natürlich extrem melancholisches Video zu bewundern gibt!
Manchmal aber kann Melancholie in der Musik auch ausufern – und dann beginnt sie zu langweilen, sich zu wiederholen, einzuschläfern, selbst wenn die Texte noch immer deutlich spannendere Geschichten als die sie untermalende Musik erzählen. Ein trauriges Phänomen, vor dem leider auch diese amerikanische Folk-Band nicht gefeit ist und mitunter in extreme Belanglosigkeit, die am stärksten bei „Chico The American“, „Circle Drive“ und „Evergreen“ zum Tragen kommt, abdriftet. Und so wurde das Boot am Ende des Horizonts nicht wieder entdeckt und bis heute rätselt man, ob es versank oder noch immer gemächlich im ruhigen Fahrwasser dem Sonnenuntergang entgegentreibt.
FAZIT: Musik, die uns mit Klängen und Texten zeigt, wie traurig dieses Leben sein kann, wenn man sich von totaler Melancholie gefangen nehmen lassen will.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fergus Falls
- The Year Of The Get You Alone
- I Am Not Waiting Anymore
- Taking Alcatraz
- Incommunicado
- Circle Drive
- Chico The American
- Evergreen
- Captain Video
- Route 18
- Bass - Travis Whitty
- Gesang - Christopher Porterfield
- Gitarre - Christopher Porterfield, Jeff Mitchell, Shane Leonard, Ben Lester
- Keys - Nick Berg
- Schlagzeug - Damian Strigens, Shane Leonard
- Field Report (2013) - 10/15 Punkten
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