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Preterite: From The Wells (Review)

Artist:

Preterite

Preterite: From The Wells
Album:

From The Wells

Medium: CD
Stil:

Akustik / Dark Folk

Label: Union Finale
Spieldauer: 52:40
Erschienen: 20.09.2013
Website: [Link]

Geneviève Beaulieu von MENACE RUINE aus Montréal und James Hamilton (NEBRIS) verdingen sich schon seit geraumer Zeit zusammen und spielen eine Art von schamanischem Minimal-Folk mit nah- bis fernöstlicher Instrumentierung, wobei die Musik auf PRETERITEs zweitem Album überraschenderweise leichter fassbar ausfällt als jene der Hauptbetätigungsfelder der beiden.

Der Schlüssel dazu? Refrains. Genevièves Stimme und Gitarrenspiel sind Dreh- und Angelpunkt von "From The Wells". Teils monotone, teils verspielte Motive (vorwiegen perlende Arpeggien), untermauert von Klavierakkorden, prägen das leicht genäselte Klagestück "Edges Nowhere", in dessen Verlauf sich das Zusammenspiel bis zum Climax nach zehn Minuten verdichtet, gleichzeitig da der Melodieverlauf eine Steigerung zu höheren Tönen erfährt.

Im Titelstück ist es dann eine mit Bogen gestrichene Kastenhalslaute, die den Sound andickt. Dennoch steht hier der Text im Fokus, weshalb man die Stimme vermutlich auch hier und dort gedoppelt hat. In jedem Fall - auch während des mit sehr vielen stillen Momenten auftrumpfenden "Behold Our Sepulchre" - kann man sich PRETERITEs Reizen nicht entziehen.

Das kürzeste Stück "Plenty Of My Own" klingt mithin am traditionellsten mit Bezug aufs Singer-Songwriter-Genre. Beaulieu begleitet ihr gezupftes Spiel mit angezerrter Slide-Gitarre, wobei betörend schöne Melodien herauskommen. Über diese verfügt auch "Broken Sea", dem das Harmonium einen volksmusikalischen Charakter angedeihen lässt. Die Songs datieren auf eine Zeit zurück, nach der die Chanteuse das Gitarrenspiel zeitweilig aufgeben sollte, also musste sie zur Aufnahme einen gänzlich neuen Zugang zum Instrument finden. Unorthodox klingt ihre Performance jedoch nicht, zumal ihr Kompagnon ab "Gleaming Escape" wichtiger wird, wo er mithilfe des Harmoniums Bordun-Untertöne auslegt, die wie ein dicker Teppich auf dem ohnehin warmen Klangparkett einer wahren Preziose von einem Album liegen.

FAZIT: "From The Wells" ist schneller greifbar als das von Drones geprägte Debüt "Pillar Of Winds" von PRETERITE. Das Duo zeigt sich sechsmal erfreulich liedhaft, auch auf langer Distanz, mit klarer Motivik und konkreten Texten, angesichts derer man der Sängerin an den Lippen hängen muss. So entwickelt sich die Scheibe im Verlauf zu einem intensiv zwingenden Hörerlebnis für Freunde finsterer Folk-, nicht Neofolk-Sounds. Limitiert auf 250 Digipaks, das Ganze, sehr speziell, schön und empfehlenswert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5486x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Edges Nowhere
  • Gleaming Escape
  • From The Wells
  • Behold Our Sepulchre
  • Plenty Of My Own
  • Broken Sea

Besetzung:

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