Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Rome Pro(g)ject: The Rome Pro(g)ject - I (Review)

Artist:

The Rome Pro(g)ject

The Rome Pro(g)ject: The Rome Pro(g)ject - I
Album:

The Rome Pro(g)ject - I

Medium: CD/LP+CD
Stil:

Instrumentaler Genesis-Prog

Label: Just For Kicks
Spieldauer: 52:22
Erschienen: 01.03.2013
Website: [Link]

„Hallo – ist da FRANCESCO DI GIACOMO von BANCO am Apparat?
Hier spricht VINCENZO RICCA. Genau der – ja, der Produzent. Schön dass du dich erinnerst.
Ich habe da was vor – ein Pro(g)jekt. Tolles Wortspiel oder?
Also bei diesem musikalischen Konzept lade ich einfach ein paar bekannte und weniger bekannte Prog-Größen ein, die mich dabei unterstützen und einen Titel beisteuern. Einzige Bedingung: der Song muss nach GENESIS klingen. Die GENESIS, die früher mal mit dem guten alten PETER ihre noch nicht poppigen Höhenflüge absolvierten. Dazu bastle ich außerdem eine Geschichte über's alte Rom. Die wird aber gelesen, nicht gesungen, weil ich Gesang nicht mag. Deshalb habe ich auch schon MARIO GIAMMETTI gefunden, der schreibt die Geschichte im Erzählstil, die wird dann gelesen – aber nur am Anfang des Albums. Wenn du willst, kannste den Kram gleich mit lesen und darfst danach auch was Musikalisches von dir geben. Die Bedingung kennst du ja nun. Biste mit dabei, Francesco?“

„Geht klar, Vincenzo!“

Ganz ähnliche Telefonate gingen dann kurze Zeit später auch bei JOHN & STEVE HACKETT, DAVID JACKSON von VAN DER GRAAF GENERATOR, RICHARD SINCLAIR von CARAVAN bzw. CAMEL, DAVID CROSS von KING CRIMSON und anderen progressiven Musikussen ein, die in der Szene schon irgendwas zu sagen und zu spielen hatten. Aber auch Unbekannteren in diesem Geschäft, wie NARROW PASS oder NICK MAGNUS, wurde die große Ehre eines Anrufs von Monsieur Ricca zuteil.

Und alle sagten: „Geht klar, Vincenzo!“ und fabrizierten einen Song, während Vincenzo alles Weitere rund um das „The Rome Pro(g)ject“ übernahm.

Am Ende kamen dabei neun Instrumentaltitel und ein Sprechtext heraus, denen zweierlei gemeinsam ist. Kompletttisten und GENESIS-Fanatiker müssen sich dieses Album beschaffen, weil es eben nur auf dieser CD die besagten Rome-Instrumentals gibt und es keine Auskopplungen von anderen offiziellen Alben der Musiker sind. Alle Songs klingen tatsächlich wie etwas aufgeblähte, von Keyboards dominierte Mini-Epen, die gehörig im frühen Umfeld von GENESIS wildern.

Ein Song wenigstens bricht halbwegs aus diesem ermüdenden Musikprojekt aus. DAVID JACKSONs „A Mankind Heritage“, der sich wahrscheinlich nach seinem mit Abstand besten Beitrag zu diesem Album in die Schmollecke zurückziehen musste, weil Ricca ihn nachträglich bestimmt zusammengeschissen hat: „Was soll'n das? Da ist viel zu viel VAN DER GRAAF GENERATOR und viel zu wenig GENESIS drin!“

Dagegen ist der Anfang dieses Albums wirklich lächerlich, denn im „Prolog“ wird tatsächlich knapp zwei Minuten lang ein, für alle der italienischen Sprache nicht Mächtigen unverständlicher Text verlesen, der ähnlich dem Gepredige des Papstes von seinem Petersdom-Fenster aus klingt und noch einmal auf „... April 21st 753 b. C.“ aufgegriffen wird. Das war's dann zum Glück auch schon für alle Textbeiträge auf „The Rome Pro(g)ject“.

Wenn wirklich so eine „musikalische Reise durch die Geschichte und Orte, die Größe und Schönheit der ewigen Stadt“ aussieht, dann hat diese historische Stadt nicht viel zu bieten. Die Weisheit „Alle Wege führen nach Rom!“ hat sich in musikalischer Hinsicht diesmal leider nicht bewährt.

FAZIT: Ein Album für alle GENESIS-Gedächtnis-Fans, denen besonders die bombastischen Keyboardsätze eines TONI BANKS am Herzen liegen und die gut und gerne auf den Gesang verzichten können. Am Ende bleibt nur ein ziemlich schwülstiger Bombast übrig, der oft ungeheuer Retro, manchmal ziemlich romantisch und akustisch klingt, aber eigentlich in erster Linie einfach nur verdammt langweilig ist. Alte GENESIS-Puristen werden sich freuen, während alle Anderen sich mit einem unterdrückten Gähnen fragen, wer denn gerade von all diesen begnadeten Musikern, da seinen G-Punkt einspielen darf, ohne auch nur die Chance zu haben, mit diesem Pro(g)ject einen wirklichen O(h)rgasmus zu erreichen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4472x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • FRANCESCO DI GIACOMO Prologue
  • FRANCESCO DI GIACOMO … April 21st 753 b.C.
  • DAVID CROSS Over 2.000 Fountains
  • NARROW PASS In And Around The Colosseum
  • NICK MAGNUS & JOHN HACKETT Monuments And Statues Everywhere
  • STEVE HACKETT Down To The Domus Aurea
  • RICHARD SINCLAIR Caracalla's Dream
  • DAVID JACKSON A Mankind Heritage
  • JOHN HACKETT Towards The Future
  • STEVE HACKETT The Mouth Of The Truth (Bonus Track)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!