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Vidunder: Vidunder (Review)

Artist:

Vidunder

Vidunder: Vidunder
Album:

Vidunder

Medium: CD
Stil:

Classic Rock

Label: Crusher / Code 7
Spieldauer: 34:00
Erschienen: 24.05.2013
Website: [Link]

Dieses schwedische Trio spielt Retro Rock. Originelles Plattencover auch. Gähn ...

Man könnte die Titel einiger der Stücke von VIDUNDER heranziehen und die Band zynisch abkanzeln, etwa weil sie die englische Redewendung "flogging a dead horse" mit der Benennung des stark an die Nachbarn GRAVEYARD erinnernden Openers umschreibt. Martin Prim singt mit entsprechend hoher, rauer Stimme (die Intonation der Zeilenenden klingt nachgerade lächerlich nach Magnus Pelander), seiner nur angezerrten Gitarre entsteigt der Staub 40 Jahre alter Riff-Heroen, aber gerne auch das eine oder andere schmatzende Lead, wobei sich der Frontmann ebenso wie seine beiden Kompagnons zwar verspielt zeigt, aber nicht etwa schulmeisterlich - Glaubwürdigkeit und Vollbart gehen schließlich vor. Das melancholische Doppel aus "Into Her Grave" und "Tree" (kurzer Höhepunkt mit dezentem Orgelspiel) verweist ebenso penetrant auf die sachten Momente insbesondere des WITCHCRAFT-Debüts

Dann könnte man auch "Threat From The Underground" als selbstredend verstehen und die Bedeutung von "Försummad Och Bortglömd" ("verraten und vergessen) gleichsam ironisch begreifen. Ersteres behauptet sich als unverhofft feuriges Gepolter mit dem eingängigsten Refrain überhaupt, letzteres stammt eingedenk des allseits pappigen Becken-Sounds hörbar aus der digitalen Garage, denn man kann der Gegenwart eben nur bis zu einem gewissen Punkt entrinnen, und das auch nicht mit Percussion-Parts aufzuwertende "Asmodeus" wäre schon vor Jahrzehnten ärgerlich austauschbares Geschrammel gewesen.

Ja, man könnte dies alles machen (letzter Kalauer: wir stellen der das Ende hinauszögernden Ödnis "Your Ghost" ein "I'll Be Your" voran) und täte der Band objektiv gesehen nicht einmal unrecht, denn sie ist ein durchschnittlicher Vertreter ihrer Zunft. Das schwermütige "Threefold" ist genauso wie "Fire" (Hook? Idee?) trotz des beseelten Zusammenspiels ein Paradebeispiel für langweilendes Herumnudeln auf einer uralten Idee, die höchstens mit halbem Herzen verinnerlicht und nie zu Ende gedacht wurde. Demgemäß müssten sich VIDUNDER ungeachtet ihrer Mühen zur Authentizität Oberflächlichkeit gefallen lassen. Eine Schwalbe (altes Equipment und Klamotten aus der Mottenkiste) macht noch keinen Sommer der zeitlosen oder zumindest vorübergehend spannenden Musik.

FAZIT: VIDUNDERs wehmütiger Charakter gefällt generell, das Vintage-Kalkül hinter der Band allerdings weniger, und die Songs der drei jungen Musiker überzeugen auch nicht auf ganzer Linie. Dieser Rezensent meint: Crusher Records haben mit TROUBLED HORSE sowie vor allem BLUES PILLS doppelt so geile Combos im Programm, und für diese hier würde sich abseits des Hypes nur eine überschaubare Klientel interessieren.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5734x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Summoning The Not Living
  • Into Her Grave
  • Trees
  • Threefold
  • Försummad Och Bortglömd
  • Asmodeus
  • Beware The Moon
  • Fire
  • Threat From The Underground
  • Your Ghost

Besetzung:

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