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Death Penalty: Death Penalty (Review)
Artist: | Death Penalty |
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Album: | Death Penalty |
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Medium: | CD/Download/LP | |
Stil: | Doom/Heavy Metal |
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Label: | Rise Above Records | |
Spieldauer: | 52:44 | |
Erschienen: | 29.08.2014 | |
Website: | [Link] |
Irgendwie war's doch klar. Die Doom-Legende CATHEDRAL wurde letztes Jahr zu Grabe getragen, doch den Musikern scheint noch nicht nach Rente zu sein. Nachdem letztes Jahr die EP der Death Metal-Spielweise SEPTIC TANK 3/4 der Mannschaft umfasst, emanzipiert sich Gitarrist Gaz Jennings zum ersten Mal in seinem fast 30-jährigen Dasein als Musiker und arbeitet bei DEATH PENALTY erstmals seit seinen Anfangstagen wieder mit anderen KünstlerInnen zusammen.
Dabei sind der umtriebige Drummer Frederik Cosemans, am ehesten bekannt für seine Arbeit bei SERPENTCULT, seine ehemalige Kollegin Michelle Nocon am Mikro und der eher unbekannte Bassist Raf Meukens. Dass sie sich bei ihrem neuen Projekt weiterhin dem Doom verpflichtet fühlen, dürfte niemanden überraschen und auch die ausgeprägte Heavy Metal/Hard Rock-Schlagseite dürfte CATHEDRAL-Fans noch ein Begriff sein. Den momentanen Trends nach zu urteilen, könnte das zusammen mit dem weiblichen Gesang und dem starken Material eine erfolgreiche Geschichte werden. Dabei laufen DEATH PENALTY aber keinem dieser Trends hinterher.
Eingeleitet vom 47-sekündigen Instrumental 'Grotesque Horizon', das allerdings mehr Songfetzen als ausgeklügeltes Doom-Intro ist, beginnt die Scheibe erst mit 'Howling At The Throne Decadence' so richtig, dafür aber ziemlich beeindruckend. Der Sound ist massiv und druckvoll, ist aber im Vergleich zu den doomigen Anfangswerken CATHEDRALs transparenter. Jedes Instrument bekommt seinen Platz zum Atmen, was vor allem dem massiven Schlagzeugklang zu Gute kommt. Darüber hinaus ist 'Howling...' einfach ein guter Song, der zwischen lockerem Midtempo und melodiösem Uptempo schwankt, aber trotzdem heavy genug ist, um Doomfans bei Laune zu halten. Frontdame Michelle Nocon beweist ein gutes Gespür für Melodien und schreit sich in den richtigen Momenten in die Herzen der neuen Fangemeinde. Einziger Kritikpunkt, der sich im Laufe des Albums noch deutlicher zeigen wird: Wenn die Frau etwas zurückhaltender singt, dann hört sich das durch den Mix so an, als würde es ihrer Stimme an Volumen mangeln. Dass dem nicht so ist, weiß jeder SERPENTCULT-Jünger.
Interessant ist auch 'Eyes Of The Heretic', das IRON MAIDENs "Powerslave"-Album mit der nötigen Heavyness gekonnt tieferlegt. 'Golden Tides' und vor allem das Hauptriff von 'Into The Ivory Frost' klingen schon eher nach typischem CATHEDRAL-Riffing, es ist aber weiterhin spannend, wie DEATH PENALTY Doom und Heavy Metal verschmelzen. Das doomige 'Childern Of The Night' überzeugt vor allem mit seinem ausgeklügelten Songwriting und dem atmosphärisch-gruseligen Zwischenspiel. Am theatralischen Doommonster 'The One That Dwells' gibt es außer der kurzen Länge auch nichts zu meckern, während im Gegenteil das fast 8-minütige 'She Is A Witch' zwar etwas zu lang bzw. nicht abwechslungsreich genug ist, für den geneigten Doom-Fan bleibt das Ding aber hörenswert. Richtig gut wird es noch einmal kurz vor Ende, wenn in 'Immortal By Your Hand' Hard Rock und Blues so verarbeitet werden, dass es gerade im Refrain richtig groovig und fett zugeht. Dass zum Abschluss auch 'Written By The Insane' mit 8 1/2-Minuten für einen lockeren Rocker einfach viel zu lang ist, dürfte niemand ernsthaft bestreiten, aber unterm Strich bleibt ein Album, das trotz diverser Experimente in der Geschichte CATHEDRALS doch den ein oder anderen überraschen und einige neue Fans rekrutieren wird.
FAZIT: Das Roadburn wird sich freuen. Gaz Jennings kommt nach der Trauerzeremonie für CATHEDRAL mit einer neuen, starken Band zurück, die Doom und Heavy Metal auf frische Art und Weise zu vereinen weiß. Dabei bleibt der Gitarrist zum Glück nicht allzu sehr in seiner Vergangenheit verhaftet, obwohl einige DEATH PENALTY-Riffs auch auf der vorletzten CATHEDRAL hätten stehen können. "Death Penalty" ist noch viel mehr, weil es doomige Heavyness mit Mid- & Uptempo-Heavy Metal paart und die ein oder andere Überraschung bereit hält. Kritisch zu sehen bleiben manche Songlängen (zu lang & zu kurz), die den Fluss des Albums hier und da unterbrechen und nicht so ganz zu der lockeren Herangehensweise passen, sowie die zum Teil zu dünn produzierte Stimme der Frontfrau.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Grotesque Horizon
- Howling At The Throne Of Decadence
- Eyes Of The Heretic
- Golden Tides
- Into The Ivory Forest
- Children Of The Night
- The One That Dwells
- She Is A Witch
- Immortal By Your Hand
- Written By The Insane
- Bass - Raf Meukens
- Gesang - Michelle Nocon
- Gitarre - Gaz Jennings
- Schlagzeug - Frederick Cosemans
- Death Penalty (2014) - 12/15 Punkten
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