Runde drei dieser eindrucksvollen Single-Serie - und die bislang zweitstärkste Scheibe.

Wem EVENTIDE noch nicht geläufig sind: tolle Retrospektive der anderen Art, nämlich mittlere DARK TRANQUILLITY und vor allem IN FLAMES zu circa "Whoracle"-Zeiten. Diese Schweden spielen den Mittneunziger-Melodic-Death so gut wie die damaligen Kings des Subgenres, sauber und druckvoll inszeniert über neun Minuten hinweg, ohne das Langeweile aufkommt und natürlich auch mit Akustikgitarren. Besser kann es nicht mehr werden.

Die Landsleute SEPTEKH bieten danach rohes Kontrastprogramm. Sänger Nils klingt galliger als sein Kollege, die Songstruktur mutet stockender an im Vergleich (Doom und Gepolter, beschissener Sound), aber das Solo zum Ende hin ist prima. Dass "Take It Like A Man" (die Band kultiviert ein schräges Image, daher wohl der Titel) letzten Endes nicht hängenbleibt, sagt alles über diesen eher durchschnittlichen Beitrag aus.

ETERNAL HELCARAXE spielen wiederum geläufigen Black Death mit klirrenden Gitarrenmelodien und eisigem Sound. Das ist etwas für Fans der mittleren MARDUK, aber nicht sonderlich stimmungsvoll. Der Midtempo-Part kommt am geilsten, was für eine solche Band viel aussagt, und der Refrain ist nicht uneingängig. Eine eigene Handschrift wäre gerade im Bereich Melodie erwünscht, aber unterhaltsam ist der Track trotzdem.

Die leider aufgelösten Niederländer MONDVOLLAND (Abschiedsalbum ist sehr stark, bitte reinhören) zeigen sich mit ihrem Beitrag weniger bunt als zuletzt im Konzert, sondern vorwiegend rasend, aber mit wie gewohnt unverkennbarer Handschrift (höre den schleifenden Mittelteil mit Donnerstimme und seinen psychedelischen Anhang) sowie hübsch präsentem Bass und eindrucksvollem, muttersprachlichem Gesang. Vielleicht wird ja mal Kult daraus, gerade jetzt nach dem Abgesang, was nicht einmal unverdient wäre.

FAZIT: Teil drei der "Elemental Nightmares"-Serie belegt momentan den zweiten Rang. Mal sehen, wie es weitergeht ... Gewinner sind eindeutig EVENTIDE, und der Ehrenplatz geht an die Tulpenriecher zum Schluss.