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Oh Lonesome Me: Oh Lonesome Me (Review)

Artist:

Oh Lonesome Me

Oh Lonesome Me: Oh Lonesome Me
Album:

Oh Lonesome Me

Medium: CD
Stil:

Akustischer Pop und Singer/Songwriter-Folk

Label: Beste Unterhaltung
Spieldauer: 22:06
Erschienen: 07.03.2014
Website: [Link]

Wir schreiben das Jahr 1958.
„Oh Lonesome Me“, ein Album von DON GIBSON, erscheint und gilt als Wegbereiter für den sog. Nashville Sound, einer reizvollen Kombination aus Country- und Honky-Tonk-Musik. Etwas später erweitert sich dieser Sound zum Americana. Musik, die ein Lebensgefühl zwischen Melancholie, aber auch „Political Incorrectness“ und Naturverbundenheit wiedergibt.

Heute schreiben wir das Jahr 2014.
OH LONESOME ME, eine deutsche „Mädchen“-Band veröffentlicht ihr erstes (mit 22 Minuten viel zu) kurzes Album unter gleichem Namen wie die 58er-Gibson-LP und klingt in ihrer Musik sowie den englischen und deutschen Texten genauso melancholisch und natürlich, aber politisch unambitioniert, wie ein Americana-Sonnenuntergang.

Wobei der Begriff Band nicht wirklich zutreffend ist. Denn OH LONESOME ME sind ein zart besaitetes Duett aus CARINA SCHWERTNER & ANNE STABE, die entspannte akustische Musik und schöne Satzgesänge, die ihrem Bandnamen alle Ehre machen, zum Besten geben. Sehnsucht und Einsamkeit klingen dabei genauso mit wie der Wunsch nach Harmonie und Gemeinsamkeit. Bildlich wird diese musikalische Absicht bereits auf dem Cover illustriert, auf dem sich die beiden Musikerinnen händchenhaltend bis auf Hüfthöhe abbilden ließen. Schlägt man das Cover auf, dann zeigen sie auch Gesicht – doch in ihrer Musik, die keineswegs gesichtlos ist, kommt es eben mehr auf den Zusammenhalt, die Gemeinsamkeit an, die uns ihre verschlungenen Hände zeigen.

„Oh Lonesome Me“ reicht auch dem Hörer die Hand, der auf seiner Suche nach den ruhigen Momenten seines Lebens noch nicht dort angekommen ist, wo er eigentlich hinwill. Doch diese Suche kostet auch den Verzicht auf die uns so lieb gewordenen elektronischen Errungenschaften unseres Computer- und Handy-Zeitalters. Wir müssen eben wieder mehr auf unser „Herz“ hören, so wie im gleichnamigen dritten Song des Albums, der allerdings kompositorisch und textlich noch einige Reserven hat und nach den beiden ersten Titeln enttäuscht. Gleiches gilt auch für die andere deutsche Nummer „Alles andere als gut“, die in dieser viel zu warmen Winterszeit verdächtig nahe nach dem musikalischen JULI, der auf der „perfekten Welle“ daherkommt, während in der Ferne der SILBERMOND aufgeht, klingt.

Demgegenüber versprühen die vier englischen Titel des Albums einen den Hörer sofort gefangen nehmenden Charme mit folkigen Melodien, die dem Pop zärtlich die Hand reichen, ohne dass sich die eine der anderen Seite anbiedert. Ja, manchmal sagt wohl ein Cover mehr als tausend Worte und klingt nach mehr als tausend Noten, die sich dahinter verbergen.

FAZIT: „Zwei Frauen, zwei Stimmen, zwei Instrumente und Geschichten, die das Leben spielen“, heißt es im Promozettel zu OH LONESOME ME. Dem gibt es nicht viel hinzuzufügen, außer dass dieser 22minütige Musik-Appetithappen deutlich Lust auf mehr macht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5322x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Anywhere
  • Weird And Ironic
  • Herz
  • Who You Are
  • Alles andere als gut
  • Maybe

Besetzung:

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