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Sons Of The Sea: Sons Of The Sea (Review)
Artist: | Sons Of The Sea |
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Album: | Sons Of The Sea |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Pop(-Rock) |
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Label: | Avow Records | |
Spieldauer: | 50:14 | |
Erschienen: | 28.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Sommer 2011: Keine zwei Monate vor ihrer angedachten Festival-Tour durch Europa merken BLINK-182, dass sie ihr neues knapp 37-minütiges Monumental-Pop-Punk-Werk auch nach über einem Jahr Studioarbeit nicht rechtzeitig fertig bekommen werden. Dadurch steht auch das Hurricane/Southside Festival vor der schweren Aufgabe kurzfristig einen neuen Headliner zu finden, obwohl die Reiserouten solcher Millionen-Acts eigentlich schon seit Monaten feststehen. Als FKP relativ fix den Ersatz bekannt gab, sorgte die Entscheidung für allerlei große Augen und Fragezeichen über den Köpfen: INCUBUS als Headliner eines der größten Festivals in Deutschland und Europa? Doch nach den beiden Auftritten hinterfragte niemand mehr die Buchung, weil sich die Band selbstbewusst als Alternative Rock-Act mit sympathisch vielen Ecken und Kanten präsentierte.
Seitdem gab es ein (nicht gerade überzeugendes) neues Album, eine Welttournee und die Ankündigung auf unbestimmte Zeit Pause machen zu wollen. Ein absolutes No-Go für Frontmann BRANDON BOYD, der als Maler, Autor und Wasweißichnichtalles zur Rasse der Workaholics zu zählen ist. Auch von der Musik kann er nicht lassen und so hebt er 2013 seine neue Band SONS OF THE SEA aus der Taufe. Naja, Band nicht im klassischen Sinne, denn eigentlich firmieren unter diesem Titel nur Boyd und Produzentenlegende Brendan O'Brien, dessen Arbeiten mit u.a. SOUNDGARDEN, RED HOT CHILI PEPPERS und RAGE AGAINST THE MACHINE bekannt sein sollten. Dass man hierzulande nichts vom US-Start der selbstbetitelten Debütplatte im September 2013 mitbekommen hat, könnte als Zeichen mangelnder Qualität gedeutet werden.
Ein gutes halbes Jahr später bekommen nun auch die europäischen Feingeister die Chance sich eine Meinung über SONS OF THE SEA zu bilden (und bekommen für ihre Wartezeit drei Akustikversionen oben drauf, über die aber nicht weiter von Belang sind). Dabei dürfte sich zunächst die Frage aufdrängen, wie viel INCUBUS Brandon Boyd mit ins Songwriting gebracht hat. Klar, seine Stimme ist mit von der Partie, aber von der kann er sich auch schlecht trennen. Aber ansonsten kann schnell Entwarnung gegeben werden: "Sons Of The Sea" hält zehn flockige Pop-(Rock)-Songs bereit, die von allem unnötigen Ballast befreit sind, aber auch erstaunlich charmant daher kommen. 'Space And Time' klingt mit seiner eigenwilligen Gesangslinie richtiggehend verspielt, während in 'Plus Minus' ein Ohrwurm-Refrain mit einem asiatisch klingendem Instrument gekreuzt wird. Aber was in 'Great Escape' passiert, passt zwar nicht so ganz zum restlichen Album, ist aber das absolute Highlight im überschaubaren Katalog der Band. Auf die akustisch gehaltene Strophe folgt ein erstaunlich gut passender, stampfender Electro-Refrain mit Number-1-Single-Potenzial. Großartig!
Auch 'Come Together' zeichnet aus, dass es sich bekannt anhört und dementsprechend mit bewährten Elementen hantiert, aber eben nicht zum bloßen Abklatsch verkommt. Die große Spannbreite zwischen Elektronik, Rock und Pop, Gitarren, Beats, Trommeln und Streichern hat auch noch Platz für eine Ballade wie 'Avalanche', die zum Ende hin mit ihren angedeuteten Marching Drums ebenfalls nicht ganz alltäglich ist. 'Lady In Black' lässt sogar ganz unterschwellig STEVIE WONDER-Funk-Einflüsse zu, um daraus eine interessante Atmosphäre zu basteln.
Aber ein "Aber" gibt's dann doch noch: Der Rest fügt sich gut in den Albumkontext ein, kommt über "ganz nett" aber nicht hinaus. Es fehlt einfach das zu oft zitierte gewisse Etwas, das SONS OF THE SEA den anderen Songs haben hinzufügen können. Oder gehaltvoller formuliert: Die guten Momente können nicht darüber hinweg täuschen, dass die Songs nicht über ihre gesamte Länge spannend genug komponiert sind. Ruft man sich ins Gedächtnis, dass es das Debütalbum der Band ist und aufgrund der angespannten Terminlage beider Künstler vielleicht das einzige bleibt, dann kann man durchaus zufrieden sein.
FAZIT: Zum Glück steckt wenig INCUBUS in "Sons Of The Sea". Dafür gelingt es BRANDON BOYD und Brendan O'Brian zehn ordentliche bis großartige Pop-Songs zu schreiben, die angenehm entschlackt klingen. Obwohl "Sons Of The Sea" nicht durchgängig hochklassig komponiert ist, gibt es doch einige Momente, die das Debütalbum zu einer charmanten und hörenswerten Angelegenheit machen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Jet Black Crow
- Space And Time
- Untethered
- Plus Minus
- Great Escape
- Come Together
- Where All The Songs Come From
- Avalanche
- Lady Black
- Hey, That's No Way To Say Goodbye
- Space And Time (Acoustic)
- Come Together (Acoustic)
- Lady Black (Acoustic)
- Sons Of The Sea (2014) - 10/15 Punkten
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