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The Golden Grass: The Golden Grass (Review)
Artist: | The Golden Grass |
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Album: | The Golden Grass |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Psychedelic Rock |
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Label: | Who Can You Trust?/Svart Records | |
Spieldauer: | 36:51 | |
Erschienen: | 09.05.2014 | |
Website: | [Link] |
CACTUS und THE MOVE nennen THE GOLDEN GRASS als Haupteinflüsse für ihren Heavy Psychedelic Boogie. Die Einordnung dürfte aber wenig helfen, wenn man unter 50 Jahre alt ist oder nicht zu den Szeneexperten gehört. Für alle anderen heißt es: Reinhören in den nächsten Retro-Act. Oder schlummert da noch mehr?
Schon bei 'Please Man' fällt auf, wie unverschämt entspannt das Trio zu Werke geht. Der Sound ist schlicht großartig, fängt den unglaublich warmen, analogen Gitarrensound mit einer modernen Herangehensweise geschmackssicher ein und setzt ihn in ein gesundes Verhältnis zu den Bass- und Schlagzeugspuren, die dadurch nicht im Mix untergehen. 'Stuck On A Mountain' entwickelt unter diesen Voraussetzungen richtige Hitqualitäten, ohne auf eine ausgiebige psychedelische Jamsession zu verzichten. Einem Laien wie mir würde wohl der Vergleich zu noch entspannteren LED ZEPPELIN einfallen.
'One More Time' hingegen erinnert an BLACK SABBATH, hätten sie ihre Karriere ein paar Jahre früher begonnen. Eine wunderbare Hymne, die trotz der offensichtlichen Einflüsse originell wirkt. Das 12-minütige, aber zu keiner Zeit überbordene 'Wheels' vereint alle wichtigen Merkmale des THE GOLDEN GRASS-Sounds in sich. Zu Beginn mit fast schon in WOLFMOTHER-Manier vorgetragener Kommerzialität, begibt sich der behäbige Song nach knapp fünf Minuten in eine jazzige Reise durch Zeit und Raum, mal spaceig-träumisch, mal improvisiert-halsbrecherisch interpretiert. Ob ein fast dreiminütiges Drumsolo allerdings auf CD gebannt gehört, möchte ich an dieser Stelle bezweifeln.
'Sugar N' Spice' beschließt den fünf Songs umfassenden Reigen recht unspektakulär und kann die starke Form aus den ersten drei Songs nicht konservieren. Nach nur 37 Minuten ist der Spaß dann vorbei, was zwar gut ins Old-School-Konzept passt, anno 2014 dann aber gerade für solch spielfreudige Musik wie von THE GOLDEN GRASS ein bisschen zu wenig ist. Andererseits kann das Trio schon auf den dargebotenen Minuten nicht durchgängig das zum Teil richtig starke Niveau halten. Eine EP wäre da vielleicht das sinnvollere Medium gewesen, zumindest für die Hörerseite.
FAZIT: Auf ihrem selbstbetitelten Debüt erzählen THE GOLDEN GRASS von einer Zeit, nach der sich so viele Retrofans der Moderne sehnen. Warme Gitarren, fetter Bass und eine Menge Spielfreude hat das Trio ins Jahr 2014 übertragen können und mit modernen Hilfsmitteln einer geschmackvollen Frischzellenkur unterzogen. Leider flacht das Album mit der 'Wheels'-Jamsession deutlich ab, was aber nichts an der Klasse der ersten drei Songs ändert. Vielleicht hätten die Amis erst mal eine EP als Veröffentlichungsmedium gewählt, aber trotzdem sollte man THE GOLDEN GRASS im Auge behalten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Please Man
- Stuck On A Mountain
- One More Time
- Wheels
- Sugar N’ Spice
- Bass - Joe Noval
- Gesang - Michael Rafalowich, Adam Kriney
- Gitarre - Michael Rafalowich
- Schlagzeug - Adam Kriney
- The Golden Grass (2014) - 10/15 Punkten
- Coming Back Again (2016) - 11/15 Punkten
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