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The Order Of The Solar Temple: The Order Of The Solar Temple (Review)
Artist: | The Order Of The Solar Temple |
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Album: | The Order Of The Solar Temple |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | okkulter Classic/Doom Rock |
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Label: | I, Voidhanger Records | |
Spieldauer: | 45:00 | |
Erschienen: | 28.07.2014 | |
Website: | [Link] |
Retro Rock kann ja schon manchmal übers Ziel hinaus schießen, aber sobald etwas als "okkult" deklariert wird, ist die Trefferquote doch eher gering. Die wenigen, dann aber wirklich guten Bands leiden dabei unter der Mehrzahl an Kollegen, die den Begriff des Okkulten schamlos dafür missbrauchen, um auf der Hypewelle mitzuschwimmen, ohne etwas mit der Ideologie der Szene am Hut zu haben.
THE ORDER OF THE SOLAR TEMPLE wuseln sich durch die Frühgeschichte des Heavy Metal und sind deswegen eher im Classic oder Hard Rock zu verorten. Oder besser gesagt: der Kanadier Matt "Macabre" Emery ist es. Der mimt nämlich den Alleinunterhalter und macht seine Sache zumindest an allen Instrumenten recht gut. Auch manch ein Riff und eine Melodie machen Spaß, das lässt sich nicht verleugnen, allerdings mangelt es Herrn Emery an drei Dingen: 1. ein roter Faden, 2. Eigenständigkeit, 3. Spannung.
Die Platte wird durch das träumerische, fast schon balladeske 'Fallout Woman' eingeleitet, das zu keiner Zeit wirklich auf den Punkt kommt. Da helfen auch die spitzen Schreie von Macabre nichts, die durch ihr plötzliches Auftreten und die fehlende Untermalung durch die instrumentale Spur sehr deplatziert wirken. Danach gleich das 8-Minuten-Epos 'Aeon Of Horus' zu starten, ist eine weitere, sagen wir mal mutige Entscheidung. Zwar wird hier zum ersten und einzigen Mal die ägytische Herkunft des Bandnamens rezipiert, doch das Stück hätte auch ruhig nach der Hälfte vorbei sein können. Manche werden das als Verbeugung vor der frühen Doom Rock-Szene zu verehren wissen, für mich bleibt es dann doch eher bei Behäbigkeit, wenn nicht Langweile. Außerdem wirkt auch hier eine Gesangspassage etwas daneben, weil Macabre zum einzigen Mal auf der Platte growlt. Das mag zum Song passen, unterstützt aber dann auch den Eindruck, dass es sich hier eher um eine Songsammlung handelt, als um ein in sich geschlossenes Album.
Auch 'The Cult (Of Rock And Roll)' unterstützt diese These, denn der kurzweilige Rocker wildert dann doch allzu deutlich bei THIN LIZZY, während der Refrain an die ehemaligen MERCYFUL FATE-Jünger IN SOLITUDE erinnert. Bei 'Jervas Dudley' liegt der Fall ähnlich wie bei 'Aeon...', denn die an sich guten Riffs werden abermals von bedächtigem Tempo und der Länge des Songs geschmälert. Wer bei 'Pale Horse' nicht nur aufgrund der zum ersten Mal zum Einsatz kommenden Hammond-Orgel, sondern wegen des Blues Rock-Riffings an DEEP PURPLE denken muss, der ist nicht allein. Dass 'Back Home' selbst in diesem Umfeld völlig untergeht, sagt genug über den Song aus. Das BLUE ÖYSTER CULT-Cover 'Dominance And Submission' ist ganz gut geworden und verrät, wen der kanadische Einzelkämpfer als Haupteinfluss nennt. Gebraucht hätte es das Cover um des Hinweises willen nicht, denn die zu große Nähe zu den Okkult Rockern ist auf Albumlänge nicht zu überhören. 'The Order' beschließt den Reigen ganz ok mit halbwegs gruseligen Melodien, TOOTST sind aber auch hier teilweise zu nah an den Kollegen (BLOOD CEREMONY). Stellt sich zum Schluss die Frage, wen Macabre mit seinen Ideen hinterm Ofen herlocken will. Fans der genannten Bands wollen keine Songs nahe einer Kopie und Rocker wollen Musik mit Power.
FAZIT: Die Texte mögen okkult sein, die Musik ist es nur ab und an. Wirklich gruseln muss man sich vor THE ORDER OF THE SOLAR TEMPLE nicht, dafür verbreitet das Material zwischen Classic und Doom Rock zu viel an positiver Atmosphäre. Einige gute Riffs sind dabei, viel zu oft fehlt es der Musik aber an Drive und Spannung. Die Songs sind teilweise zu lang und behäbig und ergeben zusammen kein logisches Ganzes. Es wird zu oft die Richtung geändert und es wird zu oft zu nah an den eigenen Vorbildern musiziert. Als EP-Sammlung wäre das Ding vielleicht noch durchgegangen, als ernstgemeintes Album bietet es viel zu wenig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fallout Woman
- Aeon Of Horus
- The Cult (Of Rock And Roll)
- Jervas Dudley
- Pale Horse
- Back Home
- Dominance And Submission (Blue Öyster Cult Cover)
- The Order
- Sonstige - alle Instrumente: Matt "Macabre" Emery
- The Order Of The Solar Temple (2014) - 6/15 Punkten
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