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Komara: Komara (Review)
Artist: | Komara |
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Album: | Komara |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Improvisation / Jazz / Metal / Drone / Noise |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 46:19 | |
Erschienen: | 30.06.2015 | |
Website: | [Link] |
Wo Pat Mastelotto (KING CRIMSON) und Dávid Kollar (solistischer Gitarrengrenzgänger, den wir hier schon gelobt haben) draufsteht, ist musikalisches Weiterdenken drin, so auch bei ihrem gemeinsamen Projekt KOMARA mit dem italienischen Trompeter Paolo Rainerio, einem finsteren Konstrukt aus den avantgardistischen Sounds der Hauptband des Drummers (deren immer noch aktuelles Album "The Power To Believe" könnte für viele Arrangements hier Pate gestanden haben), dem störrischen Songwriting des slowakischen Sechssaiters und - fast schon selbstverständlich - freiem Jazz.
Tatsächlich fühlt man sich auch an das gerade veröffentlichte neue Album von PRAXIS erinnert, die einen ähnlich harschen ("A Collision Of Fingerprints") und erst auf den zweiten Hör virtuosen Sound fahren wie KOMARA. Hierzu passt die auf Heaviness ("Afterbirth", halleluja!) geeichte Abmischung der spontan in Prag getätigten Aufnahmen durch Adrian Benavides, einen weiteren zumindest für Insider großen Namen im Bereich Gitarren-Avantgarde.
So ungenießbar, wie man nun meinen könnte, ist "Komara" aber gar nicht. Strenggenommen sorgt nicht zuletzt Blechmann Rainerio für betörend schöne Momente wie in "37 Forms", einem brodelnden Gemisch aus industrieller Kälte, Percussion-Vorlieben der Marke Trey Gunn und mundgeblasener Wärme, oder "She Sat in Black Silt", das auch Doom-Jazzern wie dem DALE COOPER QUARTET gut stünde.
"God Has Left This Place" wiederum fällt als Schwachpunkt der Platte - es ist zu materialhaft, gleichwohl stimmungstechnisch passend abgründig - fast rein dröhnend ins leichte Negativgewicht, erhält die Aufmerksamkeitsspanne aber dank garstiger Sprach-Samples aufrecht und schwillst zu beinahe purem Lärm an. Das weltmusikalisches Akustikflair versprühende "Pasquinade" setzt hinterher einen stimmigen Gegenpol dazu. Insgesamt halten sich zwingende Song-Augenblicke und improvisatorische Fragwürdigkeit die Waage, aber für die stringent schwarze Stimmung gibt es einen zusätzlichen Punkt.
FAZIT: Dunkle, vornehmlich improvisierte sowie zwischen hart und zart pendelnde Musik hat eine neue Adresse: KOMARA. Wer auf eine verquere Mischung aus Elektronik, Freiform und Metal-Klampfen steht, sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dirty Smelly
- 37 Forms
- A Collision Of Fingerprints
- She Sat in Black Silt
- 2CFAC
- God Has Left This Place
- Pasquinade
- Abraso
- Afterbirth
- Inciting Incidents
- Bass - Dávid Kollar
- Gitarre - Dávid Kollar
- Keys - Dávid Kollar
- Schlagzeug - Pat Mastelotto
- Sonstige - Paolo Rainerio (Trompete)
- Komara (2015) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Proggus
gepostet am: 07.07.2015 User-Wertung: 14 Punkte |
Starkes Album... ein Mitstreiter um die vorderen Positionen in der Hitliste 2015. King Crimson meets Nils Petter Molvaer, so in Kurzform. |