Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

SiXforNinE: SiXforNinE (Review)

Artist:

SiXforNinE

SiXforNinE: SiXforNinE
Album:

SiXforNinE

Medium: CD/Download
Stil:

Alternative Prog-Metal

Label: No Regrets Records
Spieldauer: 50:18
Erschienen: 01.04.2015
Website: [Link]

Zum Glück sind wir Deutschen nicht auch noch auf die Idee gekommen, den Griechen erklären zu wollen, wie sie ihre Musik klingen zu lassen haben. Was wäre dabei wohl rausgekommen? Eine Mischung aus Helene Fischer und den Randfichten, die gemeinsam mit Bushido sinnlose Musikpreise abräumen und sogar als Vorbild für die Jugend verkauft werden, während sie damit nichts Anderes tun, als eine wirtschaftliche Musik-Industrie zu bedienen, die mit textlichem Kleingeist und musikalischem Dünnschiss Millionen verdient. Komisch, dass unser rollendes Sparschwein noch nicht auf die Idee gekommen ist, als Voraussetzung für den nächsten Griechenland-Kredit ausschließlich Musik zu fordern, die mit dem „Holzmichel“ „Atemlos“ zum „Arschfick“ ansetzt.

Jedenfalls ist die Alternative-Metal-Band aus Athen bisher von solchen Forderungen verschont geblieben und präsentiert auf ihrem, manchmal recht wütend klingenden Debüt eine Mischung aus jeder Menge Metal, ein paar progressiven Querschlägern und wenige ruhige Momente, die sich letztendlich in den gelungensten Songs ausdrücken. Das liegt in erster Linie daran, dass der omnipräsente Metal auf „SiXforNinE“ zu austauschbar daherkommt und viel brettert, aber zu wenig Abwechslungsreiches rüberbringt.

Vielversprechend mit etwas PINK FLOYD-Atmosphäre beginnt das Album, welches aber nach knapp einer Minute rabiat in einem Metal-Gewitter aus treibendem Schlagzeug, frickelnder Gitarre und harten, rauen (Schrei-)Gesang mit Tendenz zum Growlen untergeht. Ehrlich gesagt klingt der wirkliche „Sound Of Perfection“ doch etwas anders, als er von SIXFORNINE dargeboten wird. Allerdings ist es auch kein Wunder, dass die Athener den Support für MONSTER MAGNET bei deren Tour spielen dürfen - eine wirklich passende Kombination. Als nächstes kämen vielleicht noch KARNIVOOL oder SUM 41 in Betracht.

Zu den Höhepunkten von „SiXforNinE“ gehört „Save Me“, ein Song der wiederum mit einer PINK FLOYD-Anleihe beginnt und sich zu einer fast gruseligen Hardrock-Nummer entwickelt. Genau diese Atmosphäre kommt auch in dem Video zu „Save Me“ ausgezeichnet zum Ausdruck, in welchem es um den blinden Gehorsam von Kindern ihren Eltern gegenüber geht: „You try to find another day / Don‘t you know you‘re going down?“
Aber auch „When Roses Turn Black“ mit einer akustischen Gitarre und einer Violine eingespielt - eine absolute Seltenheit für SIXFORNINE - ist große Klasse und eine von den Balladen, die es locker auf einen der ehemals bekannten Sampler namens „Metal Ballads“ gebracht hätte: „Would you die for me? / Standing in the rain I‘m waiting / In front of a carved stone...“.
Als letztes wäre dann auch noch der mit knapp 8 Minuten längste Song „649“, der wohl gleichermaßen auch eine zahlentechnische Anspielung auf den Bandnamen ist. Das eindeutig progressivste Stückchen Musik des Albums, welches sich zwischen FATES WARNING und RIVERSIDE bewegt: „I thought you were my 9 but you turned out to be a 6.“ - ja, manchmal ist das Leben doch ungerecht, selbst wenn die 9 im Falle dieser Kritik noch eine zusätzliche Bedeutung gewinnt.

FAZIT: Zu viel Metal trifft auf zu wenige ruhige und progressive Musikmomente. Wobei allerdings gerade bei einer Band aus Griechenland lautstarke Wut durchaus verständlich ist: „I can see the pain / Hear the cries of despair“, sind wohl nicht ohne Grund die letzten zwei Textzeilen von „SiXforNinE“.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3102x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Sound Of Perfection
  • All My Heroes Dead
  • Hourglass
  • Save Me
  • Out Of Line
  • 649
  • Drifted
  • When Roses Turn Black
  • Take Down The Leader
  • Wasted
  • God Among Silence

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 23.04.2015

Schöner Opener, Thoralf - der erste Absatz enthält genau das Maß an Bitterkeit, das mich bei dem Thema auch immer ereilt :)

Platte würde ich auch bei 8 oder 9 sehen.
Thomas
gepostet am: 24.04.2015

User-Wertung:
10 Punkte

Die Rezension kann ich - auch abseits der politisch - sozialen Diskussion - unterschreiben.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!