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Purple Souls: Williamsburg (Review)

Artist:

Purple Souls

Purple Souls: Williamsburg
Album:

Williamsburg

Medium: CD
Stil:

Sturmerprobter Indie-Rock & Alternative-Pop

Label: Williamsburg RAR / Motor / Edel
Spieldauer: 43:26
Erschienen: 19.02.2016
Website: [Link]

So also klingt es, wenn eine Band aus dem beschaulichen Österreich sich in einen der pulsierendsten New Yorker Stadtbezirke begibt und von dessen Faszination dermaßen angezogen wird, dass sie diesem gleich ihr komplettes Debüt-Album widmen. Ein Stadtteil Brooklyns, der pulsiert, der düster und hektisch, aber auch opulent und melancholisch sein kann und in dem mehr Armut als Reichtum den Alltag bestimmen. Es ist nicht der Bombast und Mammon, der hier zählt, sondern der Blick auch für das Kleine, das Alltägliche, aber trotzdem nicht Selbstverständliche. Eine fragile Melodie in der lauten Hektik, die auftaucht, wieder verschwindet, aber trotzdem irgendwie in Erinnerung bleibt. So ähnlich jedenfalls klingt auch das Album der PURPLE SOULS. Melodiöser Indie-Rock und leidenschaftlicher Gitarren-Pop sowie jede Menge Geschichten, die über das Leben in Wien genauso wie in New York erzählen können, erwarten einen, wenn er sich gemeinsam mit den PURPLE SOULS auf eine musikalische Reise nach „Williamsburg“ begibt.

Eigentlich hat die Musik auf „Williamsburg“ der österreichischen Band nur wenig mit ihrer Heimatstadt Salzburg zu tun, denn schon nach den ersten Klängen fühlt man sich dem Britpop unendlich nahe oder aber hat das Gefühl, dass die schönsten U2-Zeiten, als die noch auf dem musikalischen Weg zum „Joshua Tree“ waren, einen aus einer schwarzen Vinyl-Rille anlächeln, wofür beispielsweise solche Songs wie „Rubycon“ oder „Babylon“ der beste Beweis sind.

Williamsburg ist auch ein Künstlerviertel - und genau dort entstand „Williamsburg“. In einer kleinen Hinterhof-Wohnung feilt das Salzburger Quartett an den Sounds und Texten. Das bewegt die Musiker, besonders weil sie von der „Toleranz und Offenheit gegenüber verschiedensten Kulturen auf engstem Raum gepaart mit dem kreativen Puls der Stadt“ begeistert sind, wie es der PR-Gitarrist STEFAN WEISS zu berichten weiß (Welch schönes Wortspiel! ;-)

Doch dieses Entspannte, Inspirierende erfährt schlagartig einen Wendepunkt, denn der Hurricane „Sandy“, der wohl auch einigen der stürmischeren Titel auf „Williamsburg“ ordentlich Tempo einhauchte, bringt diese Stadt zum Stillstand und schneidet sie tagelang von der Außenwelt ab. Einerseits dramatisch, andererseits ideal, um das Album zu einem komplexen Großen und Ganzen zu verbinden: „Es gab auf einmal keinen Strom mehr, für einige Tage sah ich nur meine 4 Wände und hatte eine Gitarre in der Hand und viel Zeit über alles nachzudenken“, resümierte Frontmann JAKOB WÖRAN. Und nun also liegt das Ergebnis aus musikalischer Kreativität und Naturkatastrophe vor. Ein Album, das auch TRAVIS oder COLDPLAY heutzutage so nicht besser hinbekommen hätten, wenn man einmal von dem zu schwammig klingenden, viel zu wenig Höhen und Stereo-Effekte enthaltenden Sound absieht, der selbst im Analog-Zeitalter schon eine Enttäuschung gewesen wäre.

FAZIT: Willkommen in „Williamsburg“, wo sich aus Sicht der Salzburger Band PURPLE SOULS Indie-Rock und Alternative-Pop sowie breit gefächerte Gitarrenklänge und ein wenig an BONO erinnernder Gesang verdammt wohlzufühlen scheinen. Nur der Klang-Nebel hätte sich etwas mehr aufklären können.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2950x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Frozen Feelings
  • Notion
  • Layla
  • Rubicon
  • Ocean
  • Pieces
  • There Goes The Fear
  • Babylon
  • Williamsburg
  • Time
  • Fever
  • Valium

Besetzung:

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