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Los Angeles Police Department: Los Angeles Police Department (Review)

Artist:

Los Angeles Police Department

Los Angeles Police Department: Los Angeles Police Department
Album:

Los Angeles Police Department

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Polizeilich autorisierter Indie-Kraut-Singer/Songwriter-Pop

Label: ANTI-/Indigo
Spieldauer: 36:43
Erschienen: 28.04.2017
Website: [Link]

Mal wieder so ein Anwärter auf den Titel „bescheuertster Band-Name“!
„Ladies & Gentleman, we are proudly to present you: LOS ANGELES POLICE DEPARTMENT!“
Ist das ein Verein singender „Bullen“ mit ordentlicher Wumme in der Hose, oder was?
Nein, zum Glück nicht!
Vielmehr versteckt sich hinter dem bescheuerten Namen richtig gute Musik, die sich zwischen solchen Balladen wie „Home“ der FOO FIGHTERS oder CONOR OBERST und BECK bewegt.
Hierbei setzt der 28jährige Multiinstrumentalist und Sänger RYAN POLLIE, der „Chief-Detective“ hinter dem LAPD, der bereits mit dem Song „She Came Through (Again)“ aus seinem 2014er Debüt-Album für einiges Aufsehen sorgte, auf breite Instrumentierung und viel Melancholie. Neben dem Rockinstrumentarium sind Streicher genauso unerlässlich wie Harfe und Synthie- & Electronic-Spielereien, die manchmal, wie bei „The Plane 2“ oder „Spent“, an die alten Krautrock-Zeiten zwischen NEU! und LA DÜSSELDORF erinnern.

Wenn man auch sonst nicht gerne etwas mit der Polizei zu tun hat, bei diesem LOS ANGELES POLICE DEPARTMENT macht man nur zu gerne eine Ausnahme. Und entdeckt man in einem Interview auch noch die Erklärung dafür, wie Pollie auf den verrückten Band-Namen kam, dann kann man ihm wirklich nicht mehr böse wegen dieser namentlichen „Verfehlung“ sein:
„Unter meinem eigenen Namen wollte ich nicht auftreten. Also suchte ich nach einem Namen, der richtig gut klingt. Besonders inspiriert war ich dabei von den Namen aus den 60ern, wie THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE oder THE MOTHER OF INVENTION. So dachte ich mir, dass gerade die langen Namen eine echt coole Wirkung hinterlassen – genauso wie auch der Name LOS ANGELES POLICE DEPARTMENT.“

Und dass die 60er und 70er deutliche Spuren auch in der Musik von LAPD hinterließen, ist nicht zu überhören, wenn RYAN POLLIE beispielsweise mit „If I Lied“ an die ganz alten SIMON & GARFUNKEL-Zeiten und dem folgenden „Hard“ sogar den genialen Musik-Melancholiker RANDY NEWMAN erinnert oder auf „Grown“ anfangs wie NEIL YOUNG klingt und aus einer zerbrechlichen Ballade eine erotische Hymne werden lässt, dann hat er uns frontal erwischt. Sowas ist einfach großartig!
Da gehen wir selbstverständlich freiwillig in den LAPD-Musik-Knast!

Damit wären wir dann auch gleich bei dem direkt in dieser Review als Vergleich gewählten „Home“-Song der FOO FIGHTERS – eine der schönsten Balladen, die je geschrieben wurde. Genau dieser Song beendet die zweite Staffel der absolut sehenswerten Serie „Bosch“, in der es um einen sehr sympathischen Polizisten geht, der außerdem noch einen großartigen Musikgeschmack (größtenteils alte Jazz-Songs) und eine wunderbare LP-Sammlung besitzt sowie ausschließlich auf das Vinyl schwört, womit er auch etwas mit dem Kritiker dieser Zeilen gemein hat. Und wo bitteschön ist Bosch – der als geschickten (Malerei-)Kunstgriff auch noch den Vornamen Hieronymus besitzt – Detective?
Aber klar doch, beim LOS ANGELES POLICE DEPARTMENT!
Und so schließt sich als FAZIT der Kreis zwischen einer richtig guten Serie und einem richtig guten LOS ANGELES DEPARTMENT-Album, das die Moll-Töne bevorzugt und trotzdem musikalische auf fast jedem der 10 Songs in den deutlich zu kurzen knapp 37 Minuten viele freudvolle Musik-Überraschungen bereithält.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3511x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Plane
  • Grown
  • Sooner Or Later
  • If I Lies
  • Hard
  • The Plane 2
  • Drugs
  • The Birds
  • Ashlyn
  • Spent

Besetzung:

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