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Toxic Shock: Twentylastcentury (Review)

Artist:

Toxic Shock

Toxic Shock: Twentylastcentury
Album:

Twentylastcentury

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: This Charming Man
Spieldauer: 40:56
Erschienen: 10.11.2017
Website: [Link]

Nach mehreren Kleinformaten - u.a. Kassetten und einer Split-Single mit den Amerikanern IRON REAGAN - veröffentlichen TOXIC SHOCK ihr zweites Album, das erste mit tatkräftiger Label-Unterstützung und einem professionellen Vertrieb. This Charming Man beweisen mit diesem Signing wieder ihren besonderen Geschmack, bloß dass die Band nach wie vor keinen Anspruch auf höhere Weihen im hart umkämpften Moshpit erheben darf. Diese Belgier sind übrigens nicht zu verwechseln mit den deutschen Thrashern, die zu Beginn der 1990er bei Massacre Records veröffentlichten, oder den beiden gleichnamigen US-Combos, die nie über Demoaufnahmen hinauskamen.

Auf "Twentylastcentury" dominieren Ideen aus zweiter Hand, genauer gesagt von den Mitte der 1980er an der US-Westküste Radau machenden Szene-Bands überwiegend zweiter Klasse, beispielsweise CRYPTIC SLAUGHTER, EVILDEAD oder ATTITUDE ADJUSTMENT. Die Crossover- bzw. Skatecore-Schlagseite ist somit inbegriffen, doch was Eingängigkeit betrifft, liegen die Beinahe-Namensvettern TOXIC HOLOCAUST auf dieser Schiene weiter vorn.

TOXIC SHOCK agieren meistens im oberem Midtempo-Bereich, wenn man von den Ausnahmetracks '2016 Mentality', 'Evil Presence' und 'Great Great Gift' absieht, doch selbst das letztgenannte und keine zwei Minuten dauernde Stück ist kein durchgängiger Raser. Dahingehend gibt 'Iceberg' zu Beginn die Richtung vor, ist aber ein eher unglücklicher, weil wenig dynamischer Einstieg mit zu langem Geräusch-Intro und -Outro. Die Gruppe wirkt generell regelrecht steif in ihrer Herangehensweise, als müssten sie auf Gedeih und Verderb beweisen, wie geil sie etwa Stirnband-Flummi Mike Muir finden; kurioserweise klingt Sänger Wally allerdings vielmehr nach einem harmlosen Zwilling von SACRIFICE-Frontmann Rob Urbinati.

Keine Frage, die Scheibe hat auch ihre Vorzüge, etwa den abschließenden Hüpfer 'The Rape Continues', der zu den längeren Songs zählt, sowie früher schon 'Serpent's Tongue' und 'Headknives', beide mit leicht verhallten Vocals, wo ansonsten inflationär häufig im Chor gegrölte Parolen zum Einsatz kommen. Daraus resultieren dann zahlreiche einfallslos wiederholte Refrains wie jener '366ick Days', die absolut nichts an der Hook-Armut des Albums ändern.

FAZIT: Im Hightops tragenden Thrash-Milieu werden TOXIC SHOCK von ihren Landsleuten EVIL INVADERS oder den Skandinaviern DR. LIVING DEAD! überholt, sowohl in puncto Spielvermögen als auch als Songwriter. Auf der Habenseite verbucht die Band das Vermögen, Druck ohne Geschwindigkeitsrausch zu erzeugen, und einen relativ authentischen Sound, aber das reicht niemals für mehr als den Status einer metallischen Fußnote. Die etwas andere Thrash-Band wären sie bereits zu Hochzeiten des Genres gewesen, denn sie reservieren sich weder alle Plätze in der ersten Klasse des Szene-Schnellzugs, noch zeichnet sich ihre Musik durch andere Superlative aus, also weder via Virtuosität noch das Wagnis, stilfremde Elemente zu Gehör zu bringen. Stattdessen erzeugt das Quintett druck ohne Geschwindigkeitsrausch, bleibt aber kompositorisch letzten Endes nur Durchschnitt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2417x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Iceberg
  • Serpent's Tongue
  • Immobilized and Paralysed
  • 366ick Days
  • 1986
  • Evil Presence
  • Great Great Gift
  • Godless
  • Headknives
  • 2016 Mentality
  • The Rape Continues

Besetzung:

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