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Twelfth Day: Cracks In The Room (Review)

Artist:

Twelfth Day

Twelfth Day: Cracks In The Room
Album:

Cracks In The Room

Medium: CD
Stil:

Experimenteller schottischer Folk

Label: Beste! Unterhaltung
Spieldauer: 36:51
Erschienen: 06.10.2017
Website: [Link]

Die beste Beschreibung für „Cracks In The Room“ des schottischen Damen-Duos TWELFTH DAY wäre wohl: „Irgendwie seltsam!“

Im Rahmen der großen schottischen Folk-Offensive, angeleiert durch den leidenschaftlichen Label-Boss und Celtic-Folk-Liebhaber Christian Pliefke, der als erstes gleich einen kompletten Sampler dazu unter einem seiner Label veröffentlichte, führte ihn seine musikalische Entdeckungsreise auch zu Catriona Price und Esther Swift, die unter dem Namen TWELFTH DAY recht experimentell und nur mit im Ansatz erkennbaren Folk-Wurzeln musizieren und für ihr bereits drittes Album sogar den Sound-Ingenieur von TOM WAITS, an dessen ebenfalls experimentelle Alben sie unüberhörbar anknüpfen, in ihre rissigen Räumlichkeiten geholt haben, um „Cracks In The Room“ aufzunehmen.

Ob sie sich damit einen wirklichen Gefallen bei diesem sperrig klingenden, recht kurzen Album getan haben, ist die große Frage, welche wohl jeweils aus der Sicht des betrachtenden Hörers sehr unterschiedlich beantwortet wird. Und da der kritische Verfasser dieser Zeilen den mitunter übertrieben experimentierenden Waits weniger, dafür aber seine wohlklingenden, wunderschönen Balladen und Bar-Jazz-Nummern deutlich mehr mochte, stellt sich bei ihm keine wirkliche Freude bei dem melodisch folk-armen, dafür aber mit Stimmen und Fiedel sowie Harfe wohlfeil experimentierenden „Cracks In The Room“-Album, das so auch aus Titel-Sicht eine doppelte Bedeutung erhält, bei den vielen musikalischen Brüchen innerhalb der 37 Musik-Minuten.

Besonders beachtenswert dagegen sind die Texte, welche sich in dem 12seitigen Booklet des dünnen Digipaks befinden. So greifen TWELFTH DAY mit ihrem Sprechgesang in „Cracks“ den zwanghaften (in diesem Falle weiblichen) Drang immer optimal und selbstzerstörerisch bei allem, was man angeht, zu funktionieren, auf: „She burnt herself / She froze herself / She slapped herself.“
Aber auch der Wunsch, sich nicht selbst aufzugeben, klingt immer wieder durch ihre Songs, wie bei „Keep Seeking“, wenn es heißt: „Pull me out of my bed and take me outside / Let the air enter my head till it fills me.“

Wie emotional die beiden Frauen klingen können, die an Harfe und Fiedel professionell ausgebildet sind, geht besonders aus den Instrumentalstücken hervor, die ihre typisch-schottische Folk-Orientierung beibehalten, genauso wie die Zwischenspiele in den gesungenen Titeln oder dem großartigen „modern-klassischen“ Folk-Song „Great Green“.
Wem das reicht und wer im Gesang nicht nur auf vordergründige Harmonien setzt, der wird die Risse in den musikalischen Mauern von TWELFTH DAY sicher mögen – wer nach traditionellem, modernem, sich an klassischen Traditionen orientierenden Folk sucht, kommt wohl zu der Erkenntnis: „Irgendwie seltsam und gewöhnungsbedürftig, was TWELFTH DAY auf ‚Cracks In The Room‘ zu bieten haben.“

FAZIT: Das weibliche Duo TWELFTH DAY, das sich selber auch gerne als Zwei-Personen-Quartett (2 Stimmen, eine Fiedel, eine Harfe) bezeichnet, setzt auf ihrem recht kurzen Album „Cracks In The Room“ mehr auf oft innovative, manchmal aber auch nervende Experimentierfreudigkeit statt auf traditionellen schottischen Folk. Ein mutiges, aber nicht wirklich gutes Album.

PS: Und wo das Album von Folk-Freunden gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2208x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • False Electric
  • Another Time
  • Cracks
  • Stop Talking About It
  • Olive Branch
  • Gold And Swilling
  • Great Green
  • Keep Seeking
  • To Wait To Find
  • Another Phase In History
  • Blackford Hill

Besetzung:

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