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Dirty Temple: Dirty Temple (Review)

Artist:

Dirty Temple

Dirty Temple: Dirty Temple
Album:

Dirty Temple

Medium: CD/Download
Stil:

Gothic Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 27:25
Erschienen: 07.09.2018
Website: [Link]

Wenn man sich vor Augen hält, wie schwülstig DIRTY TEMPLE ihren eigenen Stil beschreiben, ernüchtert die Musik an sich, die sie auf ihrer EP zu Gehör bringen, dann doch ziemlich heftig. Andererseits ist "Dirty Temple" keine Katastrophe, sondern lediglich eine Sammlung unausgegorener Songs von gewollt düsterer Anmutung, die einen typischen Newcomer entlarven.

Das Quintett verschränkt in erster Linie Elemente aus antiquiertem Gothic Metal und recht klassischem Dark Wave, zeigt sich aber ansonsten relativ zwanglos, was die Verwendung von Stilmitteln betrifft, die ihm bei ihren sicherlich bunten Vorbildern zum Einfluss gereicht haben. Allein an der Umsetzung und Weise, solcherlei in die eigenen Kompositionen einzuarbeiten, hapert es noch.

Ein bisschen Gothic-Kitsch kann man schon dem einleitenden 'Endzeit' nicht absprechen. Hier steht die Gruppe doomigem Death Metal am nächsten, ohne je wirklich in dieses Metier überzuschwenken. Düster poppig wie jüngere Depeche Mode klingt dann 'Forgotten Love' mit Synthesizer als bestimmendem Instrument, wobei Frontmann Fancy ein wenig nach Marilyn Manson klingt.

Er deckt eine stimmliche Bandbreite zwischen offengestanden aufgesetzt anmutender Bösewichtigkeit (lies: Growls oder Knurren), Geflüster und - der überzeugendsten Ausdrucksform - schlicht klarem Gesang in mittlerer Tonlage ab. Bei letzterem sollte er langfristig auch bleiben, denn er steht ihm in jeder Lage, sei es bei punkigen Ausbrüchen oder während gedämpfter Parts, die sich in der Überzahl befinden.

Das ruhige 'The Bright Young Things' ist mit seinem Fokus auf die Vocals ein Idealbeispiel für die zukünftige Ausrichtung der Nürnberger. Auch das stimmungsmäßig gedrückte 'Siren' ist auf Mitsingen getrimmt, und dass es zwischendurch auch mal ein Gitarrensolo sein darf, erfreut gerade in diesem Genre, wo sich Klampfer tendenziell zurückhalten. Beim kapriziösen CD-Only-Track 'Reign Of Reason' handelte es sich zum Schluss übrigens um ein Demo von 2014, das die Musiker noch in einer Art von Selbstfindungsphase zeigt. Selbige scheint in Hinblick auf die EP noch nicht endgültig abgeschlossen zu sein.

FAZIT: Man kann getrost über DIRTY TEMPLEs Gerede von Leid und Kunsttherapie hinwegsehen bzw. ihre verzärtelte Innerlichkeit als Ausdruck von juvenilem Sturm und Drang abtun. Nimmt man dann ihre Musik als das, was sie ist - bemüht facettenreicher Dunkel-Rock mit härteren Ausschlägen -, gefallen ihre Ideen vorerst besser als deren Verbindung zu Songs. Als Komponisten müssen die Mitglieder zweifellos weiter reifen, während handwerklich bereits alles im Lot ist.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1827x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Endzeit
  • Forgotten Love
  • The Bright Young Things
  • Soulmate
  • Siren
  • Reign Of Reason

Besetzung:

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