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IQ: Ever (2018 Remix - 25th Anniversary Collector's Edition) (Review)

Artist:

IQ

IQ: Ever (2018 Remix - 25th Anniversary Collector's Edition)
Album:

Ever (2018 Remix - 25th Anniversary Collector's Edition)

Medium: CD+DVD
Stil:

Progressive Rock

Label: Giant Electric Pea
Spieldauer: 113:50 (2CD)
Erschienen: 05.10.2018
Website: [Link]

Zur Feier des vor 25 Jahren herausgekommenen Albums, mit dem Peter Nicholls an die Spitze von IQ zurückkehrte und deren zweiten Frühling überhaupt erst ermöglichte, veröffentlicht die Band den Langspieler um eine erschlagende Masse an Dreingaben angereichert erneut. Das Kernstück der angeblich "definitiven" Fassung von "Ever" ist neben einem 40-seitigen Booklet (reich bebildert und mit ausführlichen Liner-Notes versehen) eine neue Abmischung durch Gitarrist Mike Holmes, die tatsächlich - der Idealfall - bislang ungehörte Facetten der Originalspuren freilegt. Praktischerweise führten die Briten das Album im Frühjahr 2018 vom ersten bis letzten Song in Aschaffenburg auf, um einen zusätzlichen Vergleichspunkt zu bieten.

Beim dritten Datenträger handelt es sich um eine DVD mit dem titelgebenden 2018er Remix sowohl des Albums als auch der Live-Nachlese aus dem Colos-Saal, beide im 5.1-Surround-Sound. Hinzu kommen Demos der Albumtracks, diverse Fragmente und Dokumentationen von geprobtem Material von "Ever", die in erster Linie beinharte Komplettisten ansprechen dürften, obzwar es interessant ist, die Entwicklung der einen oder anderen Idee anhand dieser Schnipsel zu rekapitulieren. Einen tieferen Einblick in die Kreativarbeit einer Band erhält man selten.

Der knapp 50-minütige Kern des Ganzen ist auch in der Rückschau unzweifelhaft als Kind seiner Zeit (der beginnenden 1990er also) identifizierbar - Neo Prog englischer Provenienz, leicht unterkühlt und dennoch für sich einnehmend, zumal IQ schon immer ein Händchen für Pop-Hooks hatten, die man zwar in den ausufernden Tracks 'The Darkest Hour' und 'Further Away' schnell übersehen hat, aber weder in 'Out Of Nowhere' noch 'Came Down' verhehlen kann.

Der eigentliche "Star" des unleugbaren Klassikeralbums ist jedoch bis heute die fulminante Halbballade 'Fading Senses', ein Zweiteiler und Paradebeispiel für episches Songwriting ohne Ideenverschwendung. In gleicher Weise, wie die Rhythmusgruppe punktgenau aufpielt - Paul Cook und John Jowitt gelten nicht umsonst als eines der Bass-Drum-Tandems schlechthin in der Szene -, erscheinen die Keyboard- und Gitarrenmelodien in Stein gemeißelt, als dürfe man sie nur so und nicht anders hören.

Was den Umgang mit ungeraden Taktarten und gehobenen Fingerfertigkeiten im Dienst des Lieds als solchem betrifft, standen und stehen IQ weit vorn; immer dann, wenn man diese Wendung oder jene Akkordfolge als zu simpel empfindet, baut die Gruppe einen Schlenker ein, der dem Weiterdenker-Anspruch, mit dem sich das Prog-Milieu gern brüstet, auch wirklich gerecht wird.

Mag sein, dass diese Lesart des Genres derzeit ein wenig angestaubt wirkt (die Synthesizer-Tuschs sind teilweise ganz schön fies kitschig), doch erstens kommt alles wieder, und zweitens hat ein guter Song, die "Ever" praktisch ausnahmslos enthält, eine uneingeschränkte Berechtigung.

FAZIT: Ein zeitloses Album von 1992 im ursprünglichen und aktualisierten Mix, dazu eine Performance des Stoffs aus jüngerer Zeit als Beleg für den Reifeprozess, den die Songs hinter sich haben, sowie eine Menge weiterer Informationen in Bild und Wort neben vermutlich dem allerletzten Rest von Überbleibseln aus den Studio-Sessions - schon kommt man auf insgesamt fast vier Stunden Musik von und zu IQs "Ever". Wer diesen Neo-Prog-Standard noch nicht kennt oder sich zusätzlich zur Erstauflage eine edle Wiederveröffentlichung zulegen möchte, braucht "25th Anniversary Collector's Edition" unbedingt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4210x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Album:
  • The Darkest Hour
  • Fading Senses
  • Out of Nowhere
  • Further Away
  • Leap of Faith
  • Came Down
  • Bonus:
  • Came Down – The Solos That Got Away
  • Lost in Paradise
  • Live:
  • Intro/The Darkest Hour
  • Fading Senses
  • Leap of Faith
  • Came Down
  • Further Away
  • Out of Nowhere
  • Demos:
  • The Darkest Hour
  • Fading Senses
  • Unholy Cow (Out of Nowhere, Further Away Intro, Further Away Complete, Leap of Faith, Came Down)
  • Outtakes:
  • Darkest Hour
  • Fading Senses
  • Out of Nowhere
  • Further Away
  • Leap of Faith
  • Came Down
  • Unused Ideas:
  • Waltzy Song
  • Echo Song
  • The Blues Riff
  • Bassy Track
  • Guitar Thing
  • Quiety Demo
  • Some Chordage
  • Monks
  • Rehearsals:
  • The Darkest Hour (Pt. 2)
  • Fading Senses - Jamming The Riff
  • Fading Senses #2
  • Unholy Cow (Developed)
  • Further Away - Jamming The Riff
  • Further Away - Arrangement
  • Came Down - Different Intro
  • Sad Chords

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Robert
gepostet am: 02.10.2018

User-Wertung:
15 Punkte

Eines meiner Einstiegsalben in den Neo Prog! Seither bin ich IQ Fan und Ever weiterhin mein Lieblings-Album der Band, auch wenn das kürzere ich Out of nowhere nicht das stärkste Stück ist sind es doch alle anderen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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