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Kettlespider: Kettlespider (Review)

Artist:

Kettlespider

Kettlespider: Kettlespider
Album:

Kettlespider

Medium: CD/Limitiert
Stil:

Instrumentaler Progressive Rock

Label: Eigenproduktion/Just For Kicks
Spieldauer: 37:28
Erschienen: 05.01.2018
Website: [Link]

Wenn ein Bassist die Führung in einer Band übernimmt, dann drängen sich besonders Erinnerungen an einen TONY LEVIN mit seinem LIQUID TENSION EXPERIMENT oder JOHN PAUL JONES mit seinen grandiosen Alben „Zooma“ (1999) und „The Thunderthief“ (2001) sowie DON SCHIFF mit dem ebenso großartigen „Peering Over Clouds“ (2005) auf.
Und eine Sehnsucht nach dieser Musik und Zeit wird wieder geweckt.
Eine Sehnsucht, die auf „Kettlespider“ von der australischen Band KETTLESPIDER um Bassisten Colin Andrews tatsächlich gestillt wird.

Fünf Jahre haben sich KETTLESPIDER nach ihrem heiß gelobten Debüt „Avadante“ Zeit gelassen und legen nun mit ihrem „Selftitled“-Album (Normalerweise beginnt man seine Band-Ära ja damit!) ein viel zu kurz geratenes, aber vielleicht gerade darum umso besseres und abwechslungsreicheres Instrumental-Prog-Album vor, das mit allen progressiven Instrumental-Wassern gewaschen ist. Selbst KARNIVOOL – ebenfalls aus Australien –, die ja derzeit als ganz heiße Nummer der progmetallischen Szene gelten, können sich bei diesen instrumentalen Überflieger-Nummern auf „Kettlespider“ warm anziehen. Manchmal hat der Hörer (Oder oftmals?) den Eindruck, hier würden KARNIVOOL ohne Sänger antreten und eine wilde Spielkultur zwischen Prog und Metal mit extrem fetten Bässen abfeuern.

Bereits der kurze Album-Opener „The Climber“ wirft die unterschiedlichsten Zutaten zwischen Prog, Psyche, Avantgarde und Metal in einen Topf und setzt ihn ordentlich unter Feuer, damit im „Circus“ Orgeln und Synthies ihre Experimentierfreude ausleben können, während das folgende „Samsara“ sich verstärkt den akustischen Instrumenten zuwendet und die Flamme deutlich kleiner dreht. An Reiz verliert das Album dadurch nicht, sondern es gewinnt an Neugier, weil man kaum wissen kann, was wohl als nächstes folgt: der erste Teil von „Break The Safe“ wartet mit einer fast poppig zu nennenden Melodie auf, die sich in den Gehörgängen aber nicht wirklich lange festsetzen kann, denn nun donnert mit „Anubis“ herrlich Jazz-Rockiges wie ein Elefant durch das Küchenporzellan, während der heiße Prog-Metal-Instrumental-Rock-Topf immer mehr am Überkochen ist. Eine nette BRAND X-Referenz, die ohne jegliches Y oder Z, geschweige denn 0-8-15-Geeiere, klarkommt. Noch dazu leistet der Trompeter Fabian Acuna Meisterliches bis uns mit fetten Keys das „Life“ sieben Minuten später wiederhat.
Der zweite Siebenminuter „Rebirth“ öffnet seine Türen zum Traumtheater, natürlich ohne Mr. LaBrie, dafür aber mit der geballten Instrumentalfraktion, die hier sehr komplex „wiedergeboren“ wird, um im akustischen Beginn von „Break The Safe, Pt. 2“, dem letzten Stück des Albums, ein wenig auszuruhen, bis sich mit hymnischen Melodien das Ende ankündigt.
Ein gelungenes Ende eines gelungenen, leider etwas zu kurz geratenen Albums.

FAZIT: Die progressiven australischen Instrumental-Rocker KETTLESPIDER präsentieren auf ihrem zweiten Album „Kettlespider“ eine geschickte Gratwanderung zwischen besinnlicher Akustik, komplexem Prog-Rock und knackigem Metal voll fetter Bässe, bombastischen Keys und druckvollen wie fragilen Gitarren. Ein instrumentaler Leckerbissen, der gerne etwas länger als 37 Minuten hätte dauern dürfen.

PS: Und wo das Album von Freunden guten, instrumentalen Progrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3345x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Climber
  • Circus
  • Samsara
  • Break The Safe, Pt. 1
  • Anubis
  • Life
  • Rebirth
  • Break The Safe, Pt. 2

Besetzung:

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