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La Iglesia Atómica: La Iglesia Atómica (Review)
Artist: | La Iglesia Atómica |
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Album: | La Iglesia Atómica |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Clostridium | |
Spieldauer: | 54:24 | |
Erschienen: | 01.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Ihr nach sich selbst betiteltes Album veröffentlichten LA IGLESIA ATÓMICA schon 2017 über ein noch kleineres Label (South American Sludge Records), als es Clostridium ist, wo die Scheibe nun in einem gewohnt hübschen Digipak auf CD erscheint. Das Trio - manchmal auch Quartett -, von dessen Urbesetzung seit seiner Gründung im Jahr 1990 nicht mehr viel übrig ist, brachte übrigens kürzlich den empfehlenswerten Drei-Tracker "Gran Muro de Coma" heraus, nun aber zu "La Iglesia Atómica" …
Die Musiker, die es zwischenzeitlich gut zwei Dekaden lang zerschlagen hat, gehören der späten Pionierphase der härteren Rockmusik in Puerto Rico an und klingen so urig wie die frühen Kyuss, deren Stil sie strenggenommmen sogar vorweggenahmen, wenn man das Veröffentlichungsdatum des Einstands der Kalifornier in Betracht zieht. Multi-Instrumentalist und Sänger Agustin Criollo ist die einzige Konstante im Line-up geblieben und hat den Sound mit der Zeit in psychedelische Gefilde ausgeweitet.
Dementsprechend grellbunt geht es in den Songs zu, dies allerdings nicht auf kopflose Art und Weise. LA IGLESIA ATÓMICA zeigen sich in jeder Situation als umsichtige Instrumentalisten und Komponisten, selbst wenn sie ungezügelt improvisieren. Ihre scheinbar drogenschwangeren Jams der ausschweifenden Sorte fransen das strukturelle Fundament der einzelnen Stücke aber nie aus, was ja sogar einer Kapazität wie etwa Earthless zumindest auf der Bühne passiert; an sie erinnern die Lateinamerikaner manchmal - nicht zuletzt wegen Martin Latimers flammendem Gitarrenspiel.
Zugute kommt der Gruppe zudem der Einsatz von Synthesizern. Der zunächst behäbige Opener 'Cadavar Exquisito' erfährt ihretwegen beispielsweise eine gewisse Erleichterung, wohingegen Latimer seiner Klampfe süßlich singende Töne entlockt wie Pink Floyds David Gilmour. Sie stehen wiederholt fetten Akkorden gegenüber, wenn traditionelle Fuzz-Passagen eingestreut werden, besonders in 'Superhombres' oder 'La Mala Viene', wo vornehmlich das Riff regiert.
'Resurrección', eine akustische Verlockung mit eingängigem Bassmotiv und hibbeligem Schlagzeugspiel, sowie 'Algo Habitual' mit seinem hohen Blues-Anteil darf man neben dem überspannten 'Stoner Ball' als Anspieltipps aufzählen; den Rest hat man sich daraufhin ungeachtet muttersprachlicher Texte, die teils über mitreißende Melodien vorgetragen werden, rasch ebenfalls erschlossen.
FAZIT: "La Iglesia Atómica" groovt mal lässig wie die Wüste, mal malarisch wie der Dschungel, und ist in als Musik gewordener Pilz- oder LSD-Trip eigentlich Pflichtstoff für die Klientel der Desert Fests oder Freak Valley Festivals dieser Rockwelt. Als Band adeln sich LA IGLESIA ATÓMICA selbst zu Klangzauberern, in deren Magie man sich als Hörer verlieren kann. Wie muss es den Protagonisten erst beim Aufnehmen dieser Songs gegangen sein?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cadáver Exquisito
- Resurrección
- Superhombres
- Stoner's Ball
- Mala Semilla
- Algo Habitual
- La Mala Viene
- Soy Quien So
- La Iglesia Atómica (2018) - 13/15 Punkten
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