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Prada Meinhoff: Prada Meinhoff (Review)
Artist: | Prada Meinhoff |
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Album: | Prada Meinhoff |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Pop |
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Label: | Freudenhaus Recordings, Rough Trade | |
Spieldauer: | 45:48 | |
Erschienen: | 06.04.2018 | |
Website: | [Link] |
PRADA MEINHOFF – das ist mal ein Name. Kündend von Gefahr und Stil, von Lippen, rot wie die Fahne, wie die Liebe und das Blut. Das fesche Duo besteht aus Christin Nichols am Mikrophon und René Riewer am Bass. Dazu gibt es tanzbare bis/und unkonventionelle elektronische Unterfütterung.
Auf dieser Basis kann man in viele Richtungen ausschreiten und in der ersten Albumhälfte, mit „Brand“, „Maske“, oder „Cocktail“ gewinnt man den Eindruck, PRADA MEINHOFF legten Wert auf tanzbare, leicht überdrehte Refrains, in denen sich die interessanten und eigentlich stets in prominenter Position inszenierten Texte (irgendwo zwischen Deutschrap und Blixa Bargeld) auch mal verflachen dürfen.
Eine Ausnahme hiervon ist das große „Schluss“, das mit fast Singer-Songwriter-hafter Textdichte aufwartet, ein leises „Scheiß auf den Scheiß“-Lied, das in die beneidenswerte Erkenntnis mündet, „Ich hab meine Stimme, meine Freunde und noch Pizzareste“.
Es ist vor allem die zweite Albumhälfte, eingeleitet vom sehr gelungenen GRAUZONE-Cover „Eisbär“, die dafür sorgt, dass das Debüt des Duos einen positiven Eindruck hinterlässt. Das liegt zum einen an den Texten, die zwischen Mündlichkeit und ausgesuchten Formulierungen schwanken und stets Ausblicke in die Tiefe freigeben, wie auch an der eigenwilligen musikalischen Umsetzung. Eine Freude ist es, zu hören, wie unbeschwert und nonchalant PADA MEINHOFF mit vorgefassten Songstrukturen hantieren.
Riewers Bassspiel haftet oft etwas Düsteres, Postpunkiges an (z.B. „Komplizen“). Das Duo hält sich oft an einen angenehmen Weniger-ist-Mehr-Ansatz, der elektronischen Elementen nur im – dann umso wirksameren – Ausnahmefall eine breitere Bühne zugesteht.
Ein Beispiel dafür, wie relativ sparsame Instrumentierung zusammen mit Nichols‘ außergewöhnlichem Vortrag, die sich jedes Wort wie eine echte Lyrikern einzeln auf der Zunge zergehen lässt, ist die Single „Express“. Ja, hier wird klar, dass diese beiden ihren Namen richtig gewählt haben.
FAZIT: Eigensinniger, Rahmen überschreitender Pop von zwei Künstlern, deren Gesichter nicht nur auf Fotos, sondern auch in ihrer Musik präsent sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Brand
- Maske
- Schluss
- Cocktail
- Gold
- Eisbär
- Komplizen
- Krieg
- Express
- Dilemma
- Sieben
- Bass - René Riewer
- Gesang - Christin Nichols
- Prada Meinhoff (2018) - 11/15 Punkten
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